Kooperation: Ein Blick hinter die Klinkerfassade des neuen "Innovations- und Forschungs-Centrums"

Furtwangen/Tuttlingen. Am 1. Juli nächsten Jahres geht das IFC – Innovations- und Forschungs-Centrum Tuttlingen der Hochschule Furtwangen (HFU) – in Betrieb. Das Nutzungskonzept steht, die Forschungsschwerpunkte sind gelegt, das Bauprojekt befindet sich im Zeitplan und schon am morgigen Freitag, 27. Oktober, ist das Richtfest.

Auf fünf Ebenen des 2650 Quadratmeter großen IFC forschen künftig Professoren, Doktoranden und wissenschaftliche Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit der Industrie. 75 Prozent der Fläche sind für die angewandte Forschung vorgesehen. Den Rest teilen sich die Cluster-Organisationen Medical Mountains und Technology Mountains sowie Start-up-Unternehmen.

In der Summe hält das mit Klinkerstein ausgestaltete IFC 65 Arbeitsplätze vor. "Die Hochschule Furtwangen ist stolz, gemeinsam mit dem Land, der EU und den Partnern Stadt und Landkreis Tuttlingen sowie dem Hochschulcampus Tuttlingen Förderverein ein solch visionäres Projekt realisieren zu können. Es zeigt die Wertschätzung gegenüber der Wissenschaft und ist ein Vertrauensbeweis gegenüber der HFU. Damit erhält Forschung an unserer Hochschule weiteren Auftrieb", erklärt Hochschulrektor Rolf Schofer.

Das IFC fördert den Technologie- und Wissenstransfer zwischen Hochschule und Unternehmen und ist Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. "Die Unternehmen der Region sind außerordentlich wirtschaftsstark und bieten großartige Produkte und Dienstleistungen an. Durch die Vernetzung mit der Wissenschaft entstehen ganz neue Möglichkeiten, die wiederum zum Erfolg im Innovationsgeschehen führen", so Martin Heine, Dekan der Tuttlinger Fakultät Industrial Technologies. Er wird am IFC das Labor für "Elektromagnetische Verträglichkeit" leiten.

Das Kompetenzzentrum für spanende Fertigung (KSF), bislang in Schwenningen ansässig, nimmt eine Fläche von 625 Quadratmetern ein. Auf der KSF-Ebene werden 14 Werkzeugmaschinen für Auftragsforschung und Verbundprojekte mit der Industrie eingesetzt. Zudem forschen die Professoren des Hochschulcampus Tuttlingen am IFC. Sie konzentrieren sich auf die Felder Oberflächentechnik, additive Fertigung, Elektrochemie, elektromagnetische Verträglichkeit, physikalische Messtechnik, Strömungssimulation und Medizintechnik. Auch das Institut für Werkstoffe und Anwendungstechnik Tuttlingen (IWAT) wirkt am IFC.

Mit der Innovations- und Transferpartnerschaft CoHMed (Connected Health in Medical Mountains), dessen Management ebenfalls am IFC untergebracht ist, setzt das IFC am Wachstumskern der Medizintechnik an. CoHMed umfasst Forschungsthemen und Projektarbeiten, die sich mit der Miniaturisierung, Digitalisierung und Biologisierung medizintechnischer Anwendungen beschäftigen.

CoHMed-Partner sind zahlreiche Unternehmen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, die Unternehmen des Hochschulcampus Tuttlingen Fördervereins sowie den Clusterinitiativen Technology Mountains und Medical Mountains. "Mit CoHMed und dem in Tuttlingen entstehenden IFC haben wir nun zwei weitere wichtige Bausteine zur Verbesserung des Technologietransfers in der Region", erklärt HFU-Prorektor und Leiter des Instituts für Angewandte Forschung, Ulrich Mescheder.

Neben all den Forschungsbereichen möchte die HFU mit dem IFC Existenzgründer fördern. So können einerseits Studierende auf das Know-how des IFC und dessen Infrastruktur zurückgreifen. Andererseits können Start-ups Büro- und Laborräume zu vergünstigten Konditionen sowie die Schnittstelle zu Professoren und Doktoranden nutzen.

Unternehmen, Partner oder Existenzgründer richten ihre Projekt- oder Kooperationsanfragen an Innovationsmanager Gerhard Hautmann, Telefon 07461/15 02 67 10, E-Mail gerhard.hautmann@hs-furtwangen.de.