Zwölf Jahre lang lebte Peter Otparlik mit seiner Frau Heike im Oberen Bregtal, wo er als Pastor die Freie Christengemeinde betreute. Nun wagen die beiden einen kompletten Neuanfang in Berlin. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Christengemeinde: Otparlik wagt den Neuanfang als Businesscoach / Freien Gemeinden weiter verbunden

Von Stefan Heimpel

Abschied von Furtwangen nach zwölf Jahren: In den nächsten Wochen verlassen Peter und Heike Otparlik das Obere Bregtal.

Furtwangen. Zwölf Jahre lang war Peter Otparlik Pastor der Freien Christengemeinde in Furtwangen. Mit einem Gottesdienst am Sonntag, 17. Juli, wird Peter Otparlik offiziell von seiner Gemeinde verabschiedet. Die Familie zieht nun nach Berlin, wo Peter Otparlik zusammen mit seiner Frau Heike eine berufliche Neuorientierung wagt. Es sei der richtige Zeitpunkt, um noch einmal etwas Neues zu beginnen.

Gemeinsam wollen sie mit Standort Berlin eine Beratungspraxis eröffnen, nachdem Peter Otparlik unter anderem die Ausbildung als Businesscoach absolviert hat und Heike Otparlik sich auch schon länger in Teambildung und Coaching engagiert. Diese Beratung würde sich zum einen natürlich direkt an die Geschäftswelt richten. Zum anderen aber plant er auch ganz gezielt Gemeinden der Freien Christen zu beraten. Viele Kirchen betreiben unter anderem auch soziale Einrichtungen. Hier wäre eine Unterstützung der Führungskräfte sicherlich sinnvoll.

Dank seiner Arbeit bei den Freien Christen habe er schon ein großes Netzwerk aufgebaut. Außerdem erhoffen sich Heike und Peter Otparlik, ihr Hobby, das Segeln, mit dieser Coaching-Tätigkeit zu verbinden. Geplant sei ein regelmäßiges Berufscoaching bei einem Segeltörn im ionischen Meer. Die Motivation sei immer stärker geworden, so Heike Otparlik, eine neue Aufgabe anzugehen. Nicht zuletzt haben die beiden als Fernziel, in den östlichen Bundesländern freie Christengemeinden zu gründen. Allein schon für eine solche Aufgabe sei eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit von Bedeutung, denn eine neue Gemeinde verfügt zuerst sicher nicht über die Finanzmittel für einen Pastor.

Gerade Brandenburg im direkten Umkreis von Berlin sei ein wichtiges Missionsland. Und hier gelte es, sich die Kirche ganz neu auszudenken. Im Rückblick auf die zwölf Jahre meinte Peter Otparlik, dass er vieles erreicht habe. Heike Otparlik nennt beispielsweise die immer bessere Zusammenarbeit mit den anderen Kirchen, ganz besonders mit Lutz Bauer von der evangelischen Kirche. Auch die Mitarbeit im Asylkreis zählt sie dazu.

Zeit für neue Impulse

Ein neuer Pastor könne dann in die Furtwanger Gemeinde wieder neue Impulse bringen. Peter Otparlik erinnert daran, dass die Freie Christengemeinde vor zwölf Jahren bei seiner Ankunft recht klein und relativ isoliert war. Mit verschiedenen Angeboten wie den Glaubenskursen, Ehe-Kursen oder den Pfadfindern Royal Rangers habe man hier sich stark öffnen können. Man sei gemeinsam auf dem Weg gewesen, Gott zu erleben, so Heike Otparlik.

Dazu gehörte unter anderem, so Peter Otparlik, dass man schon früh sich Gedanken über eine gesellschaftsrelevante Gemeinde machte. In welchen Projekten kann sich die Gemeinde engagieren? Direkte Projekte seien nicht entstanden, aber auch die Asylarbeit gehört in diesem Bereich. Oder auch die intensive Zusammenarbeit mit dem "anderen Laden", die immer noch sehr effektiv funktioniert. Und so sind die beiden überzeugt, dass mit einem neuen Pastor hier wieder neue Impulse kommen und die Gemeinde weiter wächst und diesen Weg weitergehen kann.

Zum Abschied von Heike und Peter Otparlik findet am Sonntag, 17. Juli, um 14.30 Uhr in der Freien Christengemeinde in der Baumannstraße ein Gottesdienst statt. Daran schließt sich dann eine gemütliche Abschiedsfeier bei Kaffee und Kuchen an. Zum Gottesdienst und der Abschiedsfeier sind alle eingeladen.

Nach dem Weggang der Familie Otparlik werden dann Prediger aus den Nachbargemeinden und auch aus der eigenen Gemeinde die Arbeit übernehmen, bis ein neuer Pastor gefunden ist.