Pete York am Schlagzeug in der Furtwanger "Kulturfabrik". Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Pete York und Trio "Spangalang" begeistern in "Kulturfabrik mit Blues, Swing und Boogie

Von Brigitte Frank-Gauckler

Furtwangen. Ein Jazz-Konzert zum Dahinschmelzen lieferte die lebende Schlagzeugerlegende Pete York mit dem Trio "Spangalang". Ein Musikliebhaber-Publikum genoss das Konzertabend in der "Kulturfabrik" mit Blues, Swing, Boogie und humorigen Ansagen.

Pete York wurde mit der Spencer Davis Group bekannt, doch kennt er keine musikalischen Grenzen, der 72-Jährige lebt die Musik, an dem Abend vorwiegend Swing und Kompositionen von George Gershwin und Benny Goodman.

Swing begleitete York von Jugend an. Mit dem ersten Song "I found a new baby" gab er die Richtung des Abends vor. Er ist nicht nur meisterlicher Schlagzeuger und bester Unterhalter, seine samtige Blues-Stimme und sein aufblitzender britischer Humor machen ihn sehr präsent – pfeifen kann er auch.

Pete York lebt seit 30 Jahren am Starnberger See, in sympathischen Denglisch plauderte er aus dem Nähkästchen, nicht ohne Selbstironie.

In der Pause verkaufte und signierte er CDs. In einem Jazz-Trio haben alle ihren Part, mit Kuno Kürner und Claus Koch hatte er zwei geniale Mitspieler. Der Pianist Kuno Kürner aus Bräunlingen spielte im vergangenen Jahr in der Kulturfabrik. Er schöpft aus der Jazzpiano-Tradition und zählt zu den besten Jazz-Pianisten.

Koch gehört zu den wenigen jungen Saxofonisten, die den Stil bedeutender Tenoristen der Swing-Ära und des Modern Jazz verinnerlicht und ins heute transportiert hat. Dies zeigte er bei der Instrumentalversion von "If I had you" mit seinen butterweichen Tenorsaxofon-Tönen. Der Name des Trios "Spangalang" bezeichnet eine bestimmte Art, den Besen auf dem Schlagzeug zu bewegen.

Dass Musiker hart arbeiten, sah man am zunehmend verschwitzten Hemd. York gab alles und verschmolz mit seinem silbrig-glitzernden Schlagzeug.

Den Großteil des Programms bestimmte der Swing, darunter auch Klassiker wie "Swing, Swing, Swing" und "Caravan". York spielte, sang und schwelgte in den "Memories of You". Einen Song aus dem Film der Marx Brothers brachten sie nach einer einmaligen Probe auf die Bühne. Bei der Routine, dem Können und der Spielfreude reichte das völlig aus.

Das fünfte Jazzkonzert wiegte und blueste ins Wochenende. Auch für nächstes Jahr ist ein Jazz-Konzert geplant, so Jacques Barthillat. Nach der "little bit Zugabe" erklärte York sich gern bereit, nochmals nach Furtwangen zu kommen. Viele würde es freuen.