Danuvius in Gestalt einer Bronze-Skulptur wacht seit ein paar Tagen über die Donauquelle. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: Skulptur des römischen Flussgottes wird am 2. Oktober eingeweiht

Furtwangen ist um eine Attraktion reicher: Eine Skulptur des römischen Flussgottes Danuvius wacht seit ein paar Tagen über die Furtwanger Donauquelle. Am 2. Oktober soll sie eingeweiht werden.

Furtwangen. "Donau so blau" - trotz weltbekanntem Strauß-Walzer: sie war nie blau, glitzert aber seit Urzeiten am Ursprung hell und klar auf Schwarzwaldhöhen, gilt als längster Fluss Westeuropas und bietet viele Reize an Kultur- und Naturlandschaft: die Donau.

Beim Höhengasthof Kolmenhof nahe der Martinskapelle ist ihre Quelle gefasst, die von Wasser einer ausladenden Feuchtwiese gespeist wird.

Rund 130 000 Euro hat die Stadt Furtwangen jetzt ausgegeben, um den touristischen Anziehungspunkt noch attraktiver zu machen. Dazu gehört auch eine Skulptur, die der Neukircher Künstler Wolfnagng Eckert erschaffen hat.

Im Juli 2016 vom Gemeinderat beschlossen, ist das Vorhaben nun Wirklichkeit geworden. Am 2. Oktober soll die erneuerte Anlage mit einer kleinen Feier eingeweiht werden.

Die Bronzeskulptur an sich hat 65 000 Euro gekostet. Dazu kommen 10 000 Euro für die Aufstellung und besteigung auf einem Steinhaufen. 40 000 Euro hat sich die Stadt den neuen Zugang zur Quelle kosten lassen, dazu schoss der Naturpark Südschwarzwald 14 500 Euro zu.

Hinzu kommen noch Kosten für die Befestigung des Parkplatzes in Höhe von 20 000 Euro und 10 000 Euro für die Beschilderung.

Die Gesamtkosten werden im städtischen Haushalt über drei Jahre verteilt.

Hydrologisch betrachtet ist die Donau mit der Breg als längsten Hauptfluss 2857 Kilometer lang. "Brigach und Breg bringen die Donau zu weg". Die alte Eselsbrücke bezeugt, dass beide Quellflüsse sich bei Donaueschingen vereinen und schon einen ansehnlich breiten Bach auf eine 2811 Kilometer lange Reise zum Schwarzen Meer schicken.

Pfarrer und Fürst stritten sich vor Narrengericht

Erinnert sei an den Donauquellenstreit mit Narrenprozess, den Stadtpfarrer Josef Beha und der Fürst zu Fürstenberg führten, neu aufgelegt 2001 beim 75-jährigen Jubiläum der Narrenzunft.

Noch immer besteht die Baarstadt darauf, dass sie der Geburtsort der jungen Donau sei. Schon seit Jahrhunderten vertreten Gelehrte unterschiedliche Auffassungen und bereits vor 2000 Jahren forschte Kaiser Tiberius und will den Donauursprung entdeckt haben. Schon 500 Jahre v. Chr. beschreibt der Historiker Herodot die Donauquelle.

Bei allen Gegenpositionen fällt die Aussage des baden-württembergischen Ministers für Landwirtschaft und Forsten im Jahre 1982 an Professor Ludwig Öhrlein geradezu salomonisch aus: "Zurückkommend auf die Frage nach dem Donauursprung darf ich Ihnen nochmals bestätigen, dass die sogenannte Donauquelle in Donaueschingen aus hydrologischer und geografischer Sicht sicher nicht die eigentliche Quelle der Donau ist. ….Die Breg kann als Hauptfluss der Donau bezeichnet werden".

Und sie fließt und fließt – durch Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und Ukraine. Und wer begleitet sie? Auch hier ein Spruch: "Iller, Lech, Isar, Inn fließen rechts zur Donau hin. Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen kommen ihr von links entgegen". Was in einem riesigen Delta am Schwarzen Meer endet, beginnt im Schwarzwald auf rund 1088 Metern über dem Meer.

Die Quelle ist ein beliebtes, stark frequentiertes touristisches Ausflugsziel. Der "Kolme-Franz" hatte den einstigen Trampelpfad neben dem Lukase-Häusle verlegt. Jetzt glänzt der von der Stadt Furtwangen ausgebaute Weg als behindertengerechter Zugang und bietet ein ansprechendes Ambiente zusammen mit Gedenksteinen, Parkplätzen und Kinderspielplatz.

Wenige Meter entfernt lockt die Martinskapelle, deren Ursprünge ins 9. Jahrhundert zurückreichen und die immer noch als Quellenheiligtum verehrt wird.