Auf der Architekturbiennale in Venedig können Besucher bei einer interaktiven Installation zum Selbstentwerfen die eigene ideale Welt zusammenstellen. Foto: Hermann Foto: Schwarzwälder-Bote

HFU: Bei Gemeinschaftsprojekt für Architekturbiennale in Venedig wirken auch Studenten mit / Ausstellung läuft bis 27. November

Furtwangen. "Ideale Lebensräume" präsentieren Studenten der Hochschule Furtwangen (HFU) derzeit auf der Architekturbiennale in Venedig.

Wie kann die Grundidee von idealen Lebensräumen dem Besucher einer Ausstellung nähergebracht werden? Dieser Frage widmeten sich die Studenten unter Leitung von Matthias Wölfel, Fakultät Digitale Medien der Hochschule Furtwangen, gemeinsam mit der Ideal Spaces Working Group, einer Gruppe aus Künstlern und Wissenschaftlern.

Es wurden verschiedene Konzepte entworfen und evaluiert. Dabei wurde klar, dass man zum einen bereits entworfene ideale Lebensräume zeigen, zum anderen dem Besucher aber auch die Möglichkeit geben will, die eigenen Idealvorstellungen umzusetzen. Die gezeigten Welten beispielsweise von Leonardo da Vinci, Tony Garnier und Geoffrey Jellicoe entworfen, wurden als immersive Umgebung realisiert. Das heißt, die virtuellen Welten werden nicht mehr durch einen künstlichen Rahmen, sondern der Betrachter durch großformatige Projektionen Teil der Umgebung. Da viele der gezeigten Welten teilweise als unvollständige Konzepte existieren, war es nötig, diese zu ergänzen, so dass eine 3D-Rekonstruktion möglich wurde.

Die selbst gebauten Welten wurden als interaktive Umgebung realisiert. Die Vorstellung einer idealen Stadt, die sich von Mensch zu Mensch unterscheidet, soll jeder schnell und intuitiv veranschaulichen können. Dafür wurden zwei interaktive Tische entwickelt, die miteinander in Beziehung stehen, um Daten untereinander auszutauschen und den jeweiligen Zustand des anderen zu visualisieren. An einem Tisch ist es möglich, über das Verschieben von Sand ein Terrain zu formen. Am anderen Tisch können zentrale Gebäudemodelle der Stadt, zum Beispiel ein religiöses Gebäude, frei auf dem Terrain platziert und rotiert werden.

Des Weiteren können stadtspezifische Bereiche definiert werden, die einem bestimmten Stadtbereich zuzuordnen sind. Beispielsweise Hochhäuser, Parks oder Straßen. Vor den Augen der Besucher entstehen so dreidimensionale Stadtvisualisierungen. Häuft man zum Beispiel den Sand auf einer Seite an und buddelt auf der anderen Seite ein Loch, so entsteht eine Landschaft mit Berg und kleinem See. Setzt man nun ein "Landmarkobjekt", das beispielsweise ein religiöses Gebäude repräsentiert, an die Stelle des höchsten Punktes und wählt die umliegenden Gebäude als Einfamilienhäuser und Park, so entsteht eine kleine idyllische Stadt. Gefällt die gebaute Stadt, kann der Besucher diese mit einem Knopfdruck speichern und über einen angezeigten Code im Internet abrufen und mit seinen Freunden teilen.

Damit die Installation umgesetzt werden konnte, war es nötig 3D-Modelle zu entwerfen und eigene Software zu entwickeln.

Zu sehen ist das Projekt noch bis 27. November auf der Architekturbiennale in Vendig.