Jede Menge Information gab es beim Wochenmarkt von den Mitarbeitern des Vereins "Bürgerbus Furtwangen" um Rainer Engel (Zweiter von links). Mit Werbung wollen er und seine Mitstreiter noch in diesen Tagen das 100. Mitglied begrüßen. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Verein rührt Werbetrommel für Projekt / 100. Mitglied ist in dieser Woche zu erwarten

Von Siegfried Kouba Furtwangen. Der Verein "Bürgerbus Furtwangen" macht von sich reden. Vorsitzender Rainer Engel und seine Mitstreiter informierten die Bürger und warben Mitglieder auf dem Wochenmarkt.Die magische Zahl von 100 Mitgliedern wurde angesteuert. Nach Auskunft von Organisator Rainer Mente ist man nah dran und hofft, dass bei der Auswertung der eingehenden Beitrittserklärungen das Ziel noch diese Woche erreicht ist. 21 Aktive stehen zur Verfügung, um auf drei Linien das Stadtgebiet anzudienen.

Zwei weitere Aspiranten stecken noch in der Ausbildung und machen sich mit dem Bus vertraut. Dreh- und Angelpunkte sind die Haltestellen beim Uhrenmuseum und bei Aldi/Lidl. Bei den Discountern kann man in Ruhe einkaufen und danach die Fahrt fortsetzen.

Ein Höhepunkt dürfte der aktualisierte Sonderfahrplan beim Trödlermarkt am kommenden Wochenende sein. Die Hauptstelle ist am Rössleplatz. Auf allen drei Linien können sich die Fahrgäste in der Zeit von 15.32 bis 23 Uhr befördern lassen. Kommt das Projekt an, geht es nächstes Jahr in eine neue Runde. Eine weitere Attraktion bietet der Verein mit den Mehrfahrtenkarten an, die 44 Euro kosten, übertragbar und unbegrenzt gültig sind. Der Einzelpreis beträgt daher statt 1,30 Euro nur 1,10 Euro.

Für die Trödlermarktordnung erwartet der Verein demnächst die Genehmigung durch das Landratsamt. Ebenso soll wegen der Witterungsverhältnisse ein modifizierter Winterfahrplan eingerichtet werden, der ab November gelten soll und den die Aufsichtsbehörde ebenfalls genehmigen muss. Erfreulich konstatierten die Fahrer, dass es eine ganze Reihe von "Stammgästen" gibt. Touristen kommen eher selten. Dagegen fragen diese häufig nach Auswärtsfahrten. Auch Charterausflüge oder spezielle Fahrten von Vereinen oder auswärtigen Gemeinden wurden schon geordert, die allerdings wegen des Vereins-Konzepts nicht möglich sind. Noch sehen sich Verantwortliche und Fahrer in der Testphase. Bad Krozingen, das ein gleichgeartetes Projekt startete, hatte zunächst kaum Fahrgäste. Das änderte sich nach rund einem Jahr und jetzt sind sogar zwei Busse im Einsatz, wie Rainer Siegl bestätigte.

Mit einer anschaulichen Grafik wie bei der Pariser Metro stellte Karlheinz Machill die drei Fahrtrouten dar und konnte daran die Haltepunkte erläutern. Die Linie 1 führt vom Uhrenmuseum über die Hinterbreg zum Kussenhof mit verschiedenen Stationen und dann über das Rettungszentrum, Aldi/Lidl zurück zum Uhrenmuseum, an dem auch die Linie 2 startet. Sie dient den Ilben an und führt von der Albert-Schweitzer-Straße zum Altenheim und über den Rössleplatz zum Uhrenmuseum. Die Linie 3 steuert zum Schützenbach, kommt über die Fohrenstraße zum Sommerberg und dem Wohngebiet Schönenbach und wieder über Aldi/Lidl zur Baumannstraße und dem Uhrenmuseum.

Über die Auslastung der Strecken und die Bedeutung der 49 Haltestellen mit ihren Ein- und Ausstiegen legt Peter Vetter eine Statistik an. Eine Diskussion über einen Erfolg wäre verfrüht, denn der Bürgerbus wurde erst am 19. Mai eingerichtet.