Der Bebauungsplan des Interkommunalen Gewerbegebiets Neukirch liegt vor. Stein des Anstoßes ist eine geplante Linksabbiegespur auf der L 173. Die Gemeinderäte können sich damit nicht anfreunden. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder-Bote

Gremium: Interessenten des Interkommunalen Gewerbegebiets (IKG) Neueck sollen rasch bedient werden

Der Bebauungsplan des Interkommunalen Gewerbegebietes (IKG) Neueck steht. Bei der Sitzung des entsprechenden Gremiums im Gütenbacher Rathaus wurde nach Anhörung und Abwägung aller öffentlichen und privaten Interessen das Plazet gegeben.

Furtwangen/Gütenbach. Mit dem Bau einer Linksabbiegespur in der Nähe des ehemaligen Hotels Neueck an der L 173 waren die Ratsmitglieder jedoch nicht einverstanden. Die Auftragsvergabe für die Bauwerksplanung wurde daher einstimmig abgelehnt. Ein Verkehrsplaner sah keine Notwendigkeit und Rainer Jung möchte die vom Regierungspräsidium verfochtene Spur auf jeden Fall verhindern.

Sicherheitsaspekte ließ Jürgen Schonhardt nicht gelten, denn beim Gasthaus Hirschen, nur wenige Meter weiter, läge die eigentlich potenzielle Unfallstelle.

Einzelhandel unzulässig

Franz Sauter fragte nach Zuschüssen und sah in den 30 000 Euro Mehrkosten eine unnötige Belastung. Die Bürgermeister Josef Herdner und Rolf Breisacher wollen nochmals mit dem Regierungspräsidium sprechen. Zum Bebauungsplan selbst äußerte sich der Mitarbeiter der Kommunalen Entwicklung (KE) Siegbert Koegst. 43 Träger wurden angehört, von denen 17 Stellungnahmen abgaben.

Kein Muss gibt es bei der Dachbegrünung, aber möglichst sollten 60 Prozent verwirklicht werden. Mit 15 Metern ist auch der Abstand zum Waldbestand gewährt und integrierte Solaranlagen mit entsprechendem Neigungswinkel sind zulässig. Insgesamt besteht der Bebauungsplan aus über 20 DIN-A4-Seiten. Zulässig sind demnach Gewerbebetriebe aller Art, außer Einzelhandel.

10 000 Euro je Gemeinde

Einzelhandel ist nur möglich zur Selbstvermarktung von Produkten der im Gewerbegebiet ansässigen Betriebe. Gebaut werden dürfen auch Lagerplätze, öffentliche Betriebe, sowie Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude und Anlagen für sportliche Zwecke. Es soll Dampf gemacht werden, denn nach Rainer Jung reift das Projekt bereits seit 2010. Jürgen Schonhardts Wunsch war daher, zügig eine Bauleitplanung umzusetzen, gerade unter Berücksichtigung der Zinslage. Interessenten sollten rasch bedient werden. Daher wird die Ausschreibung der Erschließungsarbeiten für Kanalisation, Wasserversorgung und Verkehrsflächen über das Ingenieurbüro Breinlinger veranlasst. Abgesegnet wurde der von Franz Kleiser vorgelegte Wirtschaftsplan 2016 im Gesamtvolumen von 110 300 Euro. Mit jeweils 10 000 Euro Kapitalumlage sind beide Gemeinden dabei. Der Stadtkämmer gab zu bedenken, dass der Plan auch 2017 anstehe. Nicht nur Geld soll hinein gesteckt, sondern auch Verkäufe getätigt werden.