Von Kindern umringt: Hermann Fengler bei seinem Besuch in Ecuador. Foto: Fengler Foto: Schwarzwälder-Bote

Hermann Fengler lernt Ecuador auf einer Reise der christlich-soziale Hilfsorganisation Salem kennen

Von Brigitte Frank-Gauckler

Furtwangen-Neukirch. Schon mehrmals unternahm Hermann Fengler aus Neukirch ganz besondere Reisen, im März diesen Jahres besuchte er die Fundacion Salem, ein Kinderzentrum in Mindo in Ecuador.

Die Mischung aus Erlebnis- und Kulturreise hinterlasse einen nachhaltigen Eindruck, erzählt Fengler. Bereits 2008 machte er sich auf den vierwöchigen Pilgerweg nach Santiago de Compostela, 2012 war er mit einer Reisegruppe in Uganda in Afrika und in diesem Jahr nun in Ecuador. Das drittärmste Land in Südamerika ist von Bürgerkrieg und Unruhen geprägt. Die Menschen leben von Öl, Kaffee, Blumen und Tourismus.

War in Afrika das Hauptproblem das reine Überleben, geht es in Ecuador um Alkoholismus, Drogen und Gewalt an Kindern und Frauen. Unterwegs war Fengler mit einer 18-köpfigen Reisegruppe über Salem Tugente. Salem bedeutet Frieden, seit Jahren ist die Hilfsorganisation international in den Bereichen Soziales, Entwicklungszusammenarbeit, Bildung, Gesundheit sowie im Bereich Umwelt, Natur, Tierschutz tätig, in Deutschland und weltweit. Die christlich-soziale gemeinnützige Einrichtung will in Südamerika den Teufelskreis von Armut, Perspektivlosigkeit und fehlende Bildungschancen vor allem für Kinder durchbrechen.

Diese Reisen abseits ausgetretener Touristenpfade bieten Erlebnis, Landschaft, Kultur und bringen Menschen zusammen. Überwältigend war für die Gruppe die vielfältige Natur, sie besuchten das Amazonasgebiet, spektakulär war die Busfahrt über die Anden in einer Höhe von 4000 Metern. Wasserfälle und heiße Quellen sowie die zum Unesco-Weltkulturerbe gehörende koloniale Altstadt von Quito beeindruckten Fengler. Durch Nebel- und Regenwald ging es dann quer durchs Land bis zum Pazifik.

Vier Tage lang weilte die Gruppe nahe des Salem-Kinderzentrums in Mindo. Es gab ein umfangreiches Programm, gemeinsames Essen und Ausflüge, die Teilnehmer spielten mit den Kindern, malten und musizierten. Wer kein Spanisch kann, unterhält sich nonverbal, das geht auch, schildert Fengler. Das Spielen erinnere ihn an die eigene Kindheit bei einfachen Spielen und dem Bauen von Holzhütten. Trotz aller Sorgen und Nöte sei viel freudigeres Kinderlachen zu hören als teils in Deutschland.

Zuletzt stand noch ein Abstecher zum Projekt CAPS (Corporacion Centro de Atencion Psicosocial) in Bogota, der Hauptstadt Kolumbiens, auf dem Programm. Die Gruppe erfuhr von der Arbeit mit traumatisierten Menschen aus Guerilla-Kämpfen. Bei der Rückkehr seien alle mit unglaublicher Dankbarkeit erfüllt und glücklich gewesen, ein gutes Leben in Deutschland zu haben. Man lerne wieder mehr zu schätzen, was im Leben wirklich wichtig sei.

Eine gewisse Gelassenheit und Freundlichkeit ist dem Gemeindevollzugsbeamten bei seinen Streifzügen durch die Stadt durchaus anzumerken. Menschen interessieren ihn und er wird wohl auch in einigen Jahren wieder eine solche Reise unternehmen.