Eine lebhafte Diskussionsrunde trifft sich bei der Firma Wehrle GmbH. Das Foto zeigt Martin Hummel, Georg Herth, den CDU-Abgeordneten Thorsten Frei und die Jugendvertreter Sarah Tesch und Andreas Haberstroh. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahlkampf: Jugendliche fühlen sich verkehrsmäßig abgehängt

Furtwangen. Thorsten Frei besuchte am vergangenen Mittwoch mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Bernd Böhm die Firma Wehrle GmbH. Geschäftsführer Georg Herth begrüßte den CDU-Abgeordneten und führte ihn zusammen mit den Führungskräften Gabriele Scherer-Moser und Stefan Deubzer durch den Betrieb. Bei einem Treffen mit Geschäftsführer Bernhard Schuler, dem Betriebsratsvorsitzenden Martin Hummel und den Jugendvertretern Sarah Tesch und Andreas Haberstroh wurden brennende Fragen angegangen.

Wegen fehlenden Auszubildenden betonte Frei die demografische Entwicklung. Zur Zeit könnten junge Leute ihren Arbeitsplatz aussuchen und sich für Studium oder Beschäftigung entscheiden. Betriebe, IHK und Politik würden gemeinsam Anstrengungen zur Förderung unternehmen. Häufig werde das Studium bevorzugt. Es bedürfe Überzeugungsarbeit bei den Eltern, um eine "passgenaue Ausbildung" anzugehen, die einen sicheren Arbeitsplatz garantiere.

Beklagt wurde das im Schatten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) stehende Furtwangen mit Benachteiligung der Jugend. Frei räumte Schwächen ein, doch der Landkreis tue viel, um den ländlichen Raum zu fördern. Bezüglich des Straßenbaus wies Frei darauf hin, dass zwar der Bund die Finanzierung übernehme, Planung, Bau und Unterhaltung beim Land lägen. Das Land käme nicht voran. Immerhin seien kürzlich 539 000 Euro nach Baden-Württemberg für Straßenbau geflossen und ein Verkehrswegeplan sei erstellt. Generell habe der Bund viel Geld auf die Kommunen verlagert und sie finanziell entlastet.

Mit Blick auf das Internet lobte Frei die Entscheidung des Landkreis für das Glasfasersystem, das bis Ende 2018 über Backbones an jedem Haus angeschlossen sein soll. Auch die Stromversorgung war Thema, denn immer wieder tauchen Spannungsschwankungen auf. Betriebsintern habe Wehrle das Möglichste getan. Thorsten Frei meinte, dass es einer enormen Ingenieurleistung bedürfe, doch der Fortschritt gehe langsam voran und noch fehle es an Speicherkapazitäten.

Zum Thema Rente habe die CDU nichts im Wahlprogramm, fordert aber eine EKommission zur Erstellung eines Zukunftskonzepts nach 2030. Basis sei der Generationenvertrag, der ins Wanken geraten sei. Nach Freis Ansicht sei eine Erhöhung der Lebensarbeitszeit nicht zu umgehen. Auch Flexi-Rente und Pflegeversicherung wurden angesprochen.