Hoffen auf eine baldige Sanierung des "Bechstein"-Flügels im OHG (von links): die beiden Nachwuchspianisten Sarah Schirmaier und Sven Morutzan, Oberstudiendirektorin Ursula Kiefer, Bürgermeister Josef Herdner, Andreas Weißer, Filialleiter der Volksbank in Furtwangen, und Musiklehrer Hartmut Janke. Fotos: Limberger-Andris Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Wertvoller C. Bechstein-Konzertflügel soll restauriert werden / Kostenschätzung bei 15 000 Euro

Welche Schule besitzt einen "ungeschliffenen Diamanten"? Das Furtwanger Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) mit Realschulzug darf einen Konzertflügel sein eigen nennen, dem dieses Attribut gebührt. Es ist ein Flügel der Nobelmarke Bechstein.

Von Stefan Limberger-Andris

Furtwangen. Noble Marke hin oder her – alles nutzt nichts, wenn der Flügel unbespielbar ist. So auch der "alte Bechstein" mit der "Seriennummer 19438", dem Klavierbaumeister eine gute Kernsubstanz attestieren, wie OHG-Musiklehrer Hartmut Janke betonte. Auch wenn das Instrument äußerlich ramponiert wirkt. In drei Schritten, so Hartmut Janke, könnte der Flügel für rund 15 000 Euro restauriert werden: Außenarbeiten am Holz, Innenarbeiten an der Mechanik und schließlich eine Hochglanzlackierung.

Schulleiterin Ursula Kiefer zeigte sich erfreut über das wertvolle Instrument. Nun gelte es, die finanziellen Mittel für die dringende Sanierung zusammen zu bekommen. Unter anderem soll auch eine Crowd-Funding-Plattform der Volksbank zum Einsatz kommen. Die Oberstudiendirektorin erhofft sich eine weitere Stärkung des musischen Schulzweiges, die sich seit jeher in erstklassigen Musikschülern spiegele. Das Niveau der Veranstaltungen in der Schulaula könne weiter angehoben werden. Vor Jahren sei der "Bechstein" dem OHG geschenkt worden, nachdem dieser im Keller der Werkrealschule sein Dasein gefristet hatte. Und Bernd Rimbrecht, Leiter der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen, fügte an, dass der Flügel vor mehr als vier Jahrzehnten einmal dem damaligen Gymnasium gehört habe und damals bereits ein halbes Jahrhundert auf dem "Buckel" hatte. Er unterstütze das Vorhaben ausdrücklich.

Er sei froh über die Initiative des OHG, erläuterte Bürgermeister Josef Herdner. Er sei bereits vor zwei Jahren auf das Instrument aufmerksam gemacht worden.

Den Nachmittag gestalteten die beiden preisgekrönten Furtwanger Nachwuchspianisten Sarah Schirmaier und Sven Morutzan, jeweils mit zwei Stücken – allerdings auf einem Flügel im Musikzimmer. Hartmut Janke erläuterte zwischen den Stücken das musische Engagement am OHG und die Projekte, die anstehen. Unter anderem sollen zwei Veranstaltungen zur Finanzierung der Restaurierung beitragen: das OHG-Herbstkonzert "Licht und Dunkel" am Donnerstag, 26. November, um 19 Uhr sowie ein noch nicht terminierter Liederabend mit romantischen Liedern von Franz Schubert, Robert Schumann und Johannes Brahms, der in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Deutsch entstehe.

Janke erläuterte schließlich dem kleinen Auditorium in der Aula das Innenleben des zu restaurierenden "Bechstein". Ach ja – seinen Recherchen nach koste ein neuer Flügel dieser Art 97 000 Euro. Nach der Restaurierung durch ein Trossinger Klavierhaus wird der 211 Zentimeter lange Flügel einen Wert von 30 000 Euro haben. Eine Investition, die sich allemal lohne.