Vergnügte Wäldertrekker nach der Mittagsrast vor dem "Oberen Wirtshaus" in Langenordnach. Noch vier Stunden und dann waren 37 Kilometer bei 1500 Meter Höhendifferenz Geschichte und große Zufriedenheit über das Durchhaltevermögen dominierten. Foto: Hall Foto: Schwarzwälder-Bote

Alpenverein: Bei Wäldertrekking in 13 Stunden 37 Kilometer gewandert / Durch reizvolle Hochtäler

Wetterfestigkeit und Durchhaltevermögen war beim sechsten Wäldertrekking unabdingbare Voraussetzung.

Furtwangen. Es ist eine bald 40-jährige Tradition bei der Bergsteigergruppe Furtwangen im Deutschen Alpenverein, im Mai eine besondere Tour mit Härtetest anzubieten. Die Idee hatte einst Richard Ganter, der auch Vater der Schindertouren genannt wird. Diese waren die Vorgängerunternehmen vor den nachfolgenden Trekkingtouren, welche jetzt Gunter Heydeck ausarbeitet. Ganz so hart wie die ehemals bis zu 75 Kilometer langen "Schindereien" sind die jüngsten Touren nicht mehr. Startzeiten um kurz nach Mitternacht sind Geschichte, auch ab 5 Uhr morgens kann Jedermann seine Schuhsohlen warm laufen. Insgesamt 31 Teilnehmer trafen sich bei der Kalten Herberge, um mit Gunter Heydeck Richtung Süden die ausgewählte und im Detail beschriebene Strecke anzugehen. 13 Stunden war das Team mit elf Frauen und 20 Männern dann unterwegs, bevor sich der Kreis kurz nach 18 Uhr am Wirtshaustisch des Gasthauses Kalte Herberge in geselliger Runde schloss. Der gesamte Tross hatte ohne Ausfall dann 37 Kilometer hinter sich gebracht wobei etwas mehr als 1500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu überwinden waren. Die Routenführung mit zwei Drittel weglosem Gelände verlangte Durchhaltevermögen ab.

Bei 30 Vortouren hat Gunter Heydeck in Teilabschnitten die Route regelrecht zusammengestückelt und dem Puzzle dann den Titel "Durch reizvolle Hochtäler" gegeben. In der Regel verlief die Route in ständigem Wechsel zwischen 850 und 1150 Höhenmeter. Damit auch der Organisator den richtigen Weg wieder fand hat dieser mindestens 250 Holzstöckchen an die Bäume gestellt. Richard Ganter, mit fast 82 Jahren der älteste Wäldertrekker, wollte es nochmals wissen und kam klaglos durch. Wie bei ihm stand letztendlich auch die Zufriedenheit bei allen Teilnehmern im Vordergrund, trotz garstigem Wetter.

Markante Punkte mit teils nachhaltigen Landschaftspanoramen bleiben in Erinnerung, wie Reitsattel, Oberengenbach, Hinterschollach, Steinbühl (mit 1144 Meter höchster Punkt des Tages), Wintereck und Ober-Schwärzenbach. In Langenordnach fand die Mittagseinkehr im Oberen Wirtshaus statt. Nach ordentlicher Stärkung war das Team wieder startklar für den direkten Aufstieg Zum Rau, Wechsel ins Jostal durch den Höfentobel, wo der große Regen einsetzte. Bergan zum Schöneck wieder abwärts ins Schnattertal, hinauf zum Schneeberg und querend zum gleichnamigen Skilift. An dessen Talstation bei Waldau wartete das Verpflegungsfahrzeug: Sekt für die Trekkerinnen, Bier für die Trekker.

Für Muskelwärme sorgte dann der steile, und wie seit dem Morgen gewohnt, weglose Aufstieg zum Bossenbühl. Schonender der Gang zum Widiwandereck und schließlich über den letzten Buckel im nassen Gras in gerader Linie zur Kalten Herberge.

Den Dank für perfekte Vorarbeit übermittelte im Namen der Teilnehmer Bergsteigergruppenleiter Hansjörg Dufner an Organisator und Tourenführer Gunter Heydeck.