Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Foto: dpa

Der Internationale Währungsfonds hat getagt: Finanzminister und Notenbankchefs aus aller Welt sprachen sich nach Jahren der Krisenabwehr dafür aus, dass die globale Wirtschaft endlich in den Wachstumsmodus wechseln soll.

Der Internationale Währungsfonds hat getagt: Finanzminister und Notenbankchefs aus aller Welt sprachen sich nach Jahren der Krisenabwehr dafür aus, dass die globale Wirtschaft endlich in den Wachstumsmodus wechseln soll.

Washington - Nach Jahren der Krisenabwehr soll die globale Wirtschaft endlich in den Wachstumsmodus wechseln. Dafür sprachen sich Finanzminister und Notenbankchefs aus aller Welt am Samstag bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington aus.

"Kräftiges, nachhaltiges Wachstum zu sichern und Anfälligkeiten zu reduzieren", sei das vorrangige Ziel, erklärte der IWF-Lenkungsausschuss im Abschlusspapier des Treffens. Der Abbau der "hartnäckig hohen" Arbeitslosigkeit müsse bei allen Bemühungen im Mittelpunkt stehen.

Die Erholung der Weltwirtschaft sei trotz aller Fortschritte nicht vollendet, hieß es in dem Communiqué weiter. "Es bestehen weiter Abwärtsrisiken im globalen Ausblick". Aktuelle Probleme seien die neuerlichen Turbulenzen an Finanzmärkten in jüngster Zeit sowie eine sehr niedrige Inflation in manchen großen Volkswirtschaften, darunter in der Eurozone. Auch die immer noch hohe öffentliche und private Verschuldung in einigen Teilen der Welt und geopolitische Spannungen wie in der Ukraine böten Anlass zur Sorge.

"Wir bewegen uns in eine Phase der Stärkung", sagte IWF-Chefin Christine Lagarde. Aber die Entwicklung sei "zu unausgeglichen und zu zerbrechlich". Rund um den Globus seien mehr Investitionen und strukturelle Reformen notwendig, sagte der Vorsitzende des Lenkungsausschusses, Singapurs Finanzminister Tharman Shanmugaratnam. "Die Investitionen sind immer noch geringer als sie an diesem Punkt der Erholung sein sollten."

Um neue Marktturbulenzen zu vermeiden, sollten Zentralbanken in großen Ländern weiterhin sehr vorsichtig mit ihrer Geldpolitik umgehen und ihre Schritte sehr klar kommunizieren. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit könne Ansteckungsgefahren bei Problemen vermeiden. Jede Region habe dabei ihre eigenen Herausforderungen. Die Europäische Zentralbank etwa solle ihre Geldpolitik weiter lockern, wenn die niedrige Inflation in der Eurozone zu lange anhalte.