Der Führungstreffer von Josip Sarac 18 Sekunden vor Schluss zum 27:26 reicht Frisch Auf nicht zum Sieg. Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen liegt gegen die Rhein-Neckar Löwen 17:21 hinten, führt mit 27:26, am Ende steht’s in einem packenden und spannenden baden-württembergischen Derby 27:27. Wer konnte damit besser leben?

Am Ende fragte sich jeder, wer in diesem packenden baden-württembergischen Handball-Derby zwischen Frisch Auf Göppingen und den Rhein-Neckar Löwen mit dem 27:27 (11:12) besser leben kann. „Mein Team hat Charakter gezeigt und nie den Kopf hängen lassen. Am Ende geht das Ergebnis vollkommen in Ordnung“, fand Frisch-Auf-Trainer Markus Baur lobende Worte für sein kampfstarkes Team.

Rot für Kozina

Es hatte ohne seinen Kreisläufer Kresimir Kozina (Rote Karte wegen Foulspiels nach Videobeweis/43.) einen 17:21-Rückstand (46.) gedreht und war 18 Sekunden vor Schluss durch Rückraumspieler Josip Sarac, der sich von der Bank nach vorne geschlichen hatte, mit 27:26 in Führung gegangen. Die 4400 Zuschauer in der EWS-Arena tobten vor Begeisterung. Doch die Löwen glichen bei dieser von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägten Achterbahnfahrt in letzter Sekunde durch der 19-jährigen Linksaußen David More aus. Der gebürtige Memminger war mit acht Toren vor Patrick Groetzki (7) bester Werfer des DHB-Pokalsiegers. Für Frisch Auf trafen Sarac und Linkshänder David Schmidt (je 4) am besten.

Frisch Auf hatte nach dem 19:29-Auftaktdebakel bei der MT Melsungen ein anderes Gesicht gezeigt. Die Mannschaft legte einen Blitzstart hin und führte schnell mit 3:0. Die Löwen drehten das Spiel mit einem 5:0-Lauf und blieben bis zur Halbzeit in Führung. Das lag an einem Mann: Nationalkeeper Joel Birlehm wehrte reihenweise Bälle ab, profitierte dabei aber auch vom Unvermögen der Göppinger Werfer und hatte bis zur Pause 14 Paraden auf seinem Konto.

„Wenn man sieht wie viele Bälle wir verworfen haben und dennoch unentschieden spielen, dann sieht man schon eine gewisse Qualität in unserem Team“, sagte Baur. Und was meinte Löwen-Trainer Sebastian Hinze, dessen Team nicht seinen besten Tag erwischte? „Am Ende fragen sich beide Trainer, warum es nicht zum Sieg reichte. Aber auch ich kann mit dem Punkt leben.“

Die nächste Partie für Frisch Auf steigt am kommenden Mittwoch (19 Uhr). Dann geht’s zu Aufsteiger ThSV Eisenach, der am Donnerstag nach großen Kampf bei der TSV Hannover-Burgdorf mit 30:31 unterlag.

Aufstellungen

Frisch Auf Göppingen Sego (1.-24., 52.-60. Minute), Ravensbergen (24.-52.); Kneule 2, Flodman 3, Heymann 1, Sarac 4, Poteko 1, Ellebaek 2, Persson 3, Schiller 2/1, Lastro, Hermann, Kozina 3, Malus 2, Schmidt 4.

Rhein-Neckar Löwen Birlehm (1.-52.), Appelgren (52.-60.); Kirkelökke, Plucnar, Knorr 4/2, Oskarsson, More 8, Ahouansou 1, Davidsson, Groetzki 7, Gislason, Lindenchrone 4, Jaganjac, Zacharias, Kohlbacher 3.

Termine

Bundesliga
MT Melsungen – Frisch Auf 29:19, Frisch Auf – Rhein-Neckar Löwen 27:27, ThSV Eisenach – Frisch Auf (Mittwoch, 6. September, 19 Uhr), Frisch Auf – VfL Gummersbach (Samstag, 9. September, 19 Uhr), HSG Wetzlar – Frisch Auf (Sonntag, 17. September, 16.30 Uhr), Frisch Auf – HSV Hamburg (Donnerstag, 21. September, 19 Uhr), SC DHfK Leipzig – Frisch Auf (Sonntag, 1. Oktober, 16.30 Uhr), Frisch Auf – SC Magdeburg (Samstag, 7. Oktober, 20.30 Uhr), TBV Lemgo Lippe – Frisch Auf (Sonntag, 15. Oktober, 16.30 Uhr), Bergischer HC – Frisch Auf (Samstag, 21. Oktober, 19 Uhr), Frisch Auf – THW Kiel (Sonntag, 29. Oktober, 16.30 Uhr), TVB Stuttgart – Frisch Auf (Freitag, 10. November, 20 Uhr).

DHB-Pokal
Dritte Runde: TBV Lemgo Lippe – Frisch Auf (3. bis 5. Oktober).