Alles gegeben und doch verloren: Eine Klasse tiefer ging es am Ende der Saison für die Spieler der SG Ahldorf-Mühlen (in blau) und die SG Hallwangen. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballVergangene Bezirksligasaison im Nordschwarzwald hält die ganze Bandbreite der Fußball-Gefühle bereit

Von Herbert Hug

Nachdem mit dem Abstieg der SG Ahldorf/Mühlen in der Bezirksliga auch die letzte Entscheidung gefallen ist, kann man ein kleines Resümee ziehen.

Fast schon unangefochten wurde im dritten Anlauf der FC Holzhausen verdienter Meister. Einer der Gründe des Durchmarschs waren sicherlich, dass der mit guten Individualisten bestückte Kader, auch dank Trainer Onur Hepkeskin und seinem Co Patrick Bialas, diese Saison auch als Team auftrat und so selbst kleinere Schwächephasen gut wegstecken konnte.

Dahinter war das Rennen um den Relegationsrang lange offen. Am Schluss setzte sich der VfR Sulz durch, welcher zwischenzeitlich einen Trainerwechsel vollzog und sich erst gegen Ende der Saison dank neu entfachten Teamgeists auf dem zweiten Platz behauptete. Auf dem dritten Platz steht mit den TSF Dornhan eine Mannschaft, die eine klasse Saison spielte aber am Ende nur zwei Zähler zum zweiten Rang fehlten. Auch das Pokalfinale verloren sie knapp, vielleicht, weil gerade in diesen Schlüsselspielen mit Spielertrainer Timo Rath und Marcel Kohl zwei ganz wichtige Akteure verletzungsbedingt ausfielen.

Für die zwei nächst platzierten Teams, den SF Salzstetten und SV Wachendorf, wäre sicher etwas mehr drin gewesen, jedoch paarte sich mangelnde Konstanz mit dem Ausfall wichtiger Akteure – der Hauptgrund, dass es am Ende der Saison nicht nach ganz vorn reichte.

Nach anfänglich gutem Start hatte der TuS Ergenzingen zum Ende der Vorrunde große Probleme gehabt. Mit der Rückrunde konnte man dann zufrieden sein. Mit ihren 40 Zählern folgen der SV Gündringen und die SG Dornstetten. Dabei hatten sich besonders die Dornstetter in der Vorrunde sehr schwer getan. Dass sie danach das beste Rückrundenteam wurde, war nicht unbedingt zu erwarten; eher schon der Pokalsieg des SV Gündringen, und so konnte auch Hovsep Yigit mit kleinen Abstrichen mit dem Verlauf der Saison zufrieden sein.

Anders sieht das nach abgelaufener Runde Empfingens Coach Klaus Glöckle. Ein Grund für einige Schwierigkeiten im Saisonbetrieb mag da mitspielen, dass man sich die gesamte Spielzeit stets schwer tat, mehrere Spiele mit dem selben Kader zu bestreiten. Schade findet der stets engagierte Coach, dass zu den sogenannten Pflichtterminen der Spieler immer wieder Absagen kamen, die nicht immer nachvollziehbar sind. Zusätzlich kamen viele Verletzungen und auch Dauerverletzungen dazu, sodass am Ende ein neunter Rang mit 36 eingefahrenen Punkten stand.

Eine positive Überraschung war sicherlich Aufsteiger SV Huzenbach. So ist natürlich auch Trainer Frank Kilian sehr glücklich über den guten Verlauf der Saison. Viele hatten es nicht für möglich gehalten, dass der kleine Verein aus dem unteren Murgtal mit dem begrenzten Kader aus fast nur einheimischen Spielern so souverän die Klasse halten kann.

Bis zum Schluss zittern musste der SV Eutingen, der sich nach schwachem Start gefangen hatte, dann aber nach der Winterpause wieder in die Krise schlitterte. Am Ende gewann man das Schlüsselspiel in Hallwangen und legte damit den Grundstein zum Klassenerhalt, auch dadurch bedingt, dass man im Verein in der kritischen Situation die Ruhe bewahrte.

Dies war mit Sicherheit auch einer der Gründe, warum sich die SG Vöhringen sogar noch direkt retten konnte. Außerdem kam das Team gerade zum Saisonendspurt rechtzeitig in Fahrt und belohnte sich mit dem Klassenerhalt.

Lange Zeit im Mittelfeld stand der eigentlich spielstarke Neuling aus Ahldorf und Mühlen. Als man aber am Ende der Saison in einen Negativsog gepaart mit Verletzungen geriet, war auch abzusehen dass es gegen einen bärenstarken SV Vollmaringen in der Relegation eng werden würde, zumal bei einigen SG- Akteuren der Akku erkennbar leer war.

Zu den Enttäuschungen der Saison zählen sicher die beiden direkten Absteiger aus Hallwangen und Baiersbronn. Vor allem der langjährige Baiersbronner Coach Bernd Faißt hätte sich sicherlich einen anderen Abschied gewünscht und verdient gehabt. Auch die eigentlich abstiegskampferprobte SG Hallwangen hätte sich noch retten können, jedoch war gerade im entscheidenden Spiel gegen Eutingen nicht bei allen Akteuren das letzte Aufbäumen zu erkennen. So heißt es für beide Teams in der Kreisliga A einen Neuaufbau mit Ziel Bezirksoberhaus zu starten.