Frank Bruder aus Liebelsberg trug bei seinem Comeback im Trikot der LG farbtex Nordschwarzwald in Bad Liebenzell zur Silbermedaille der M40-Mannschaft bei. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

LeichtathletikM40-Team der LG farbtex Nordschwarzwald DM-Zweiter / Britta Müller klare W50-Meisterin

Von Christian Lenk

Mit den deutschen Meisterschaften über die klassische 10 km-Distanz auf der Straße standen in Bad Liebenzell die letzten Meisterschaften der Leichtathletik-Saison auf dem Wettkampfprogramm einiger Athleten auch aus der Region Freudenstadt.

Unter den zwölf Startern, die Trainer-"Guru" Jörg Müller für seine LG farbtex Nordschwarzwald auf die schnelle Strecke schickte, hatte er mit Britta Müller in der Altersklasse W50 das wohl heißeste Eisen im Feuer, wenngleich man sich auch Chancen bei den Männer-Mannschaften in den Klassen M35 und M40 ausrechnete. Und zumindest eine der beiden Mannschaften sollte die Erwartungen erfüllen. Mit Thomas Gigl aus Calw, Guido Schmid aus Wildbad, Wolfram Schmider aus Schapbach und dem ehemaligen deutschen Spitzenläufer Frank Bruder (Liebelsberg) zeigte sich die M40-Mannschaft an diesem Tag von Ihrer Sonnenseite.

Vor allem Gigl lief von Beginn an ein beherztes Rennen und landete in der Schlussabrechnung mit einer starken Zeit von 34:37 min auf dem 7. Einzelrang, dicht gefolgt von seinem Teamkollegen Guido Schmid, der ebenfalls noch die 35 Minuten-Schallmauer in 34:52 min unterbot und den 12. Platz belegte. Mit etwas Abstand folgte Frank Bruder auf Platz 22 und aufgrund seines Trainingszustandes doch überraschend schnellen 36:08 min. Auch der Vierte im Bunde, Wolfram Schmider, hatte einen guten Tag erwischt und landete einen Tag vor seinem 47. Geburtstag in 39:10 min auf einem hervorragenden Platz 33 in der M40.

Die starken Einzelleistungen von Gigl, Schmid, Bruder und Schmider verhalfen dann auch der M40-Mannschaft zu einer absolut verdienten Silbermedaille in einer Gesamtzeit von 1:45.38 Stunden. Am Ende konnten die M40-Läufer dann doppelt jubeln, denn man entschied den Kampf zwischen Silber und Bronze denkbar knapp um zwei Sekunden zugunsten der LG farbtex Nordschwarzwald vor der LG Eder. Frank Bruder meinte danach zum knappen Ausgang im Spaß, "a Pferd springt halt nur so hoch wie es muss".

Die M35-Mannschaft mit Harald Kopp (Altensteig), Rene Kuwilsky (Friedrichstal) und Altmeister Christian Lenk (Dornstetten) hatte dagegen nicht ihren besten Tag. Während Kopp in 36:32 min und Einzelplatz 26 durchaus die Erwartungen erfüllte, blieben Kuwilsky in 42.56 min und Lenk trotz Einzelplatz 19 in 35:02 min doch deutlich unter ihren Möglichkeiten und so sollte es nichts mit der erhofften Medaille werden. Kuwilsky war die Enttäuschung anzusehen, und er meinte auch sogleich, "ich muss wieder mehr tun". Auch Lenk haderte, vor allem mit sich selbst und seinem viel zu schnellen Angangstempo, das alle Pläne für eine schnelle Endzeit bereits nach knapp 1,5 km beendete.

Den Höhepunkt aber sollte an diesem Tag wieder einmal Britta Müller setzen. Sie wurde in der Altersklasse W50 ihrer Favoritenrolle gerecht und holte den deutschen Meistertitel der Damen W50 mit sage und schreibe 1:29 min Vorsprung vor ihrer nächsten Verfolgerin. Damit konnte Müller ihre illustre Sammlung an Medaillen von nationalen und internationalen Meisterschaften auch 2015 erweitern und ihre Ausnahmestellung in ihrer Altersklasse mehr als deutlich unterstreichen.

Aber auch die anderen regionalen Teilnehmer sollten die guten Bedingungen und das Flair für Topzeiten nutzen. Allen voran Nils Holocher aus Ergenzingen, ebenfalls LG farbtex Nordschwarzwald. Er lief ein mutiges und cleveres Rennen, hatte sich sein gleichmäßig hohes Tempo gut eingeteilt und eilte in 33:51 min zu einer neuen persönlichen Bestzeit.

Ebenfalls einen starken Auftritt zeigte Raphael Eith aus Oberndorf, Teamkollege von Holocher. Eith befindet sich derzeit in der Vorbereitung auf den Amsterdam-Marathon im Oktober, und nutzte wie der letztliche deutsche Meister und WM-Teilnehmer Arne Gabius dieses Rennen als schnellen Tempolauf und Formüberprüfung. Trotz der augenblicklich doch recht hohen Trainingsbelastung von über 100 km pro Woche lief Eith ein tolles Rennen und sollte seine erst im Juni aufgestellte Bestzeit um knapp 20 Sekunden auf 34:42 min drücken.

Auch der VfL Freudenstadt hatte drei Starter ins Rennen geschickt. Frank Weitkamp konnte dabei mit 41:58 min und Platz 26 in der M50 glänzen. Ebenfalls auf Platz 26, aber in der M55, kam Thomas Leins in ebenfalls guten 42:07 min ein. „ Last but not least war es Herbert Grupp, der dem VfL Freudenstadt mit Platz 10 in der M75 die beste Platzierung des Tages erlief.