Beim Empfang der Stadt Heide auf der Museumsinsel Lüttenheid (von links): Andreas Brüsch, Bürgervorsteher aus Anklam, Franz Helmut Pohlmann, Bürgervorsteher aus Heide, Klaus Schlie, Präsident des schleswig-holsteinischen Landtags, Ulf Stecher, Bürgermeister aus Heide, Julian Osswald, Oberbürgermeister aus Freudenstadt, und Agnieszka Bieganska-Sawicka, Amtsleiterin des Nowogarder Stadtamts, umgeben von der Musikgruppe Fogelvrei Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtefreundschaft: Delegation besucht Heider Marktfrieden / "Bauernhochtied" als Höhepunkt

Freudenstadt. Oberbürgermeister Julian Osswald machte sich mit einer Delegation des Freudenstädter Gemeinderats auf den Weg nach Heide in Schleswig-Holstein. Seit 1989 sind beide Städte freundschaftlich miteinander verbunden. Damals wurden in einer spektakulären Aktion die jeweiligen Marktplätze vermessen, weil jede Stadt für sich beanspruchte, den größten Platz in Deutschland zu haben. Die Freudenstädter siegten dabei mit hauchdünnem Vorsprung.

Auf Einladung von Bürgermeister Ulf Stecher besuchte die Delegation nun den Heider Marktfrieden. Das große Fest mit rund 150 Ständen, Gauklern, Händlern und Musikanten findet alle zwei Jahre statt. Der Marktplatz wird dafür komplett geräumt, für vier Tage wird die Zeit zurück ins 15. Jahrhundert gedreht.

Das festliche Treiben hat einen historischen Hintergrund. Am 13. Februar 1447 wurde auf dem Marktplatz das erste Dithmarscher Landrecht verkündet, in dem als ein wesentlicher Bestandteil auch der Marktfrieden verankert war. Besondere Programmpunkte sind ein Freilichtschauspiel und ein farbenprächtiger Umzug durch die Stadt. Bei der Eröffnungsfeier, an der auch Vertreter aus Heides weiteren Partnerstädten Anklam in Mecklenburg-Vorpommern und Nowogard in Polen teilnahmen, überbrachte Oberbürgermeister Julian Osswald Grüße aus seiner Heimat und übergab das Gastgeschenk – eine Spende an das Lokale Bündnis für Familie Heide. Höhepunkt des Marktfriedens ist die "Bauernhochtied", bei der ein echtes Brautpaar in plattdeutschem Dialekt nach mittelalterlichen Sitten und Gebräuchen getraut wird. Katharina Mahn und Bastian Inselmann hatten sich für den Heider Marktfrieden beworben und den Zuschlag erhalten.

Das frisch vermählte Paar bekam von der Stadt Heide als Hochzeitsgeschenk einen Gutschein für einen Aufenthalt in Freudenstadt, den es schon bald einlösen will.