Das Panorama-Bad ist Thema bei der nächsten Sitzung des Gemeinderats. Foto: Archiv

Panorama-Bad: Vergleich über 350.000 Euro steht zur Debatte. Zehnjähriger Streit könnte bald Ende finden.

Freudenstadt - Um die Zustimmung zu einem außergerichtlichen Vergleich geht es in der nächsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats Freudenstadt am Dienstag, 15. Dezember, ab 17 Uhr im Rathaus. Hintergrund ist, dass bereits im September 2006 Mängel bei den Fliesen und Abdichtungsarbeiten in Erlebnisbereich des Panorama-Bads festgestellt wurden – etwa ein halbes Jahr nach der Eröffnung.

Der Prozess um Schadensersatz dauert bis heute an. Mittlerweile gab es vier Sachverständigengutachten. Im Sommer dieses Jahres wurden erstmals Verhandlungen über einen außergerichtlichen Vergleich geführt. Dieser ist nun bis 19. Dezember anzunehmen, bis 31. Dezember sollen die 350.000 Euro dann ausbezahlt werden.

Es werde der Fraktion der Bürgeraktion nichts anderes übrig bleiben, als diesem Vergleich zuzustimmen, teilte deren Vorsitzende Bärbel Altendorf-Jehle mit. Zumindest sei das von Seiten der Verwaltung glaubhaft dargestellt worden. Die Rechtsanwälte sähen darin eine Chance, wenigstens einen Teil des Geldes wieder zu bekommen.

"Das ist ein Trauerspiel", so Altendorf-Jehle. Es wäre schön, wenn Firmen und Handwerker ihre Fehler zugeben und beheben würden, anstatt sich aus der Affäre zu ziehen. Aber diese Taktik funktioniere.

Von einem Zähneknirschen sprach FWV-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Tzschupke. Allerdings sei mit dem Vergleich möglicherweise mehr Geld zu bekommen als hinterher bei einem Prozess rausspringen würde, sagte Tzschupke.

"Wir hätten lieber die kompletten Kosten ersetzt bekommen, aber wir können auch damit leben", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Bombel. Über die Jahre seien nicht unerhebliche Prozesskosten aufgelaufen und über ein Gerichtsverfahren seien seiner Ansicht nach die Chancen gering, alle Kosten ersetzt zu bekommen.

Der Streitwert habe bei 500.000 Euro gelegen, sagte Eberhard Haug, Vorsitzender der SPD-Fraktion. Vor Gericht hätte es seiner Ansicht nach auch nicht mehr gegeben, angesichts der Tatsache, dass die ausführende Firma inzwischen bankrott sei. Nach fast zehn Jahren Streit müsse man auch mal zu einem Ende kommen.