Das Platzmeisterhaus im Christophstal kann am Sonntag besichtigt werden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Tag des offenen Denkmals kann in Freudenstadt so hinter manche sonst verschlossene Tür geschaut werden

Freudenstadt. Wenn am Sonntag, 14. September, am Tag des offenen Denkmals private und öffentliche Kulturdenkmale ihre Türen Interessierten öffnen, sind auch in Freudenstadt wieder interessante Objekte dabei. Unter dem Motto "Farbe" wird die Innenausstattung markanter Hotels, eines einst bedeutenden Gebäudes und der Stadtkirche beleuchtet.

Der Verein für Kulturdenkmale Freudenstadt beteiligt sich am Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag heuer mit einem kleinen Programm. Die eigentlich geplanten Führungen durch die Hotel Waldlust-Keller und -Stollenanlagen können aus naturschutzfachlichen Gründen nicht stattfinden. Im vergangenen Jahr hatte der Denkmalverein die illuminierten Sandstein-Kellergewölbe des früheren Hotels Rappen gezeigt und war damit auf sehr großes Besucherinteresse gestoßen.

u Statt der Erkundung unterirdischer Bauwerke bereiten die Denkmalschützer daher diesmal eine themenbezogene kleine Ausstellung in ihrem Ausstellungsraum im "Rappen-Pavillon" an der Straßburger Straße vor.

Gemäß des Denkmaltag-Mottos "Farbe" soll es um besondere, markant farbige Ausstattungen aus gesicherten Beständen der Gründerzeit-Hotels in Freudenstadt gehen. Darunter einige Glasfenster aus der Jugendstil-Ära des Hotels Waldlust und eine ornamentreiche und bunte Wandtapisserie. Außerdem ist in der kleinen Ausstellung als Zufallsentdeckung ein schillernd farbiges Glasfenster mit Davidstern aus einem der ältesten Gasthäuser der Stadt, des einstigen "Roten Löwen" zu sehen. Der Rappen-Pavillon steht für die Denkmaltagbesucher am Sonntag von 13 bis 17 Uhr offen. Dort werden nebst Denkmalinformationen auch Kaffee und Kuchen, Butterbrezeln sowie Getränke angeboten.

u Das Platzmeisterhaus im Christophstal, Talstraße 250, wird sich anlässlich des Tags des offenen Denkmals ebenfalls mit dem Motto-bezogenen Programm "Farbe" für den öffentlichen Besuch öffnen und sich dabei sozusagen in die Restaurierungs-Werkstatt schauen lassen. Das alte Verwaltergebäude der Königlichen Hüttenwerke Christophstal, Baujahr 1838, befindet sich derzeit noch im Fortgang der Restaurierungarbeiten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Wiederherstellung der alten Farbfassungen der Wände und Stuckleisten. Diese konnten unter später aufgebrachten Farbschichten und etlichen Tapetenlagen noch gefunden und gesichert werden.

Im Platzmeisterhaus, das ein authentisches Bauwerk der Eisenindustriegeschichte im Forbachtal verkörpert, sind außerdem Türen, Fenster, Wandvertäfelungen , Böden und anderer bauzeitlicher Ausstattungs-Zierrat erhalten geblieben. Das Zeitalter des Biedermeier hat in dieser Nutzungs- und Formensprache, wie sie der klare und stringent einfache Sandsteinbau repräsentiert, nur ganz wenige Kulturdenkmäler in der Region hinterlassen. Das Gebäude steht Besuchern am Sonntag von 11 bis 17 Uhr offen. Die Privateigner des Denkmalgebäudes stehen für Informationen bereit. Im Salonzimmer ist außerdem eine Biedermeier Kaffeetafel für die Besucher vorbereitet.

u Ein weiteres Denkmal, dass sich am Sonntag in einem besonderen Licht präsentiert ist die Stadtkirche. Mit "Das Kirchenjahr – ein Spiel der Farben" ist der Sonntag in der Stadtkirche überschrieben. Von 15.30 bis etwa 17 Uhr werden die verschiedenen Farben und die Bedeutung der unterschiedlichen Fest-Zeiten des Kirchenjahrs in den Blick genommen und erläutert, die sich in Farbe und Symbolik der Kanzel- und Altarparamente widerspiegeln. Zu den Farben des Kirchenjahrs passende Orgelstücke und Kirchenlieder beleuchten das Thema von musikalischer Seite. Diakonin Margret Herrmann und Bezirkskantor Jörg M. Sander führen durch die Veranstaltung.