Im Stadtwald sollen nach dem Personalrückgang vermehrt private Unternehmen beim Hieb einspringen. Foto: Archiv

Nur noch sechs statt neun Mitarbeiter. Gründe sind Ausscheiden und Versetzung.

Freudenstadt - Der Stadtwald wirft der Verwaltung zu wenig Gewinn ab. Daher wird nun das Personal reduziert. Im Ausschuss für Verwaltung, Tourismus und Soziales wurden die Pläne vorgestellt.

Simon Stahl und Thomas Schneider vom Forstamt präsentierten die Zahlen und das Vorgehen. Drei Stellen werden eingespart. Zwei Mitarbeiter wurden in andere Bereiche versetzt, der dritte hatte gekündigt.

29 000 Festmeter sollen jedes Jahr im Stadtwald geschlagen werden. Das hatte der Gemeinderat so festgelegt, sagte Oberbürgermeister Julian Osswald. Um die Kosten für die Waldarbeiter der Stadt zu decken, brauchte es bis dato einen Einschlag von knapp 23 000 Festmetern, stabile Holzpreise vorausgesetzt, sagte Simon Stahl bei der Präsentation. Das sei zu viel, befand Osswald. Man müsse etwas tun, zumal das Ergebnis der Einschläge stetig zurückgegangen sei.

Fixkosten liegen bei 1,14 Millionen Euro

Bei etwa 1,14 Millionen Euro lagen bisher die Fixkosten für die Waldarbeiter, ihre Ausstattung und Ausrüstung. 688.000 Euro machten allein die Personalkosten aus, 163.000 Euro der Forstverwaltungskostenbeitrag, 70.000 Euro die Umlage für die Verwaltung, 60.000 Euro der Fuhrpark, sagte Stahl. Dazu kamen noch Versicherung, Arbeitskleidung und Abschreibungen. Und lediglich 58 Prozent der Kosten für die Waldarbeiter brächten der Stadt direkt Erträge.

"Wir brauchen ein Reduzierung der Kosten oder eine Erhöhung der Erträge", sagte Stahl. Dabei würde der Stadtwald eigentlich einen wesentlich höheren Wert generieren, wenn er als Privatwald betrieben würde. Aber die Stadt verzichte als Tourismusgemeinde etwa auf Einnahmen durch Gestattungsverträge für die Nutzung des Waldes.

Zudem würden etwa die Ökopunkte für Ausgleichsmaßnahmen nicht dem Forst gut geschrieben, sondern bei Grundstückspreisen verbucht, ergänzte Osswald. Falls die Einsparungen nicht ausreichten, müsste sich der Gemeinderat auch Gedanken über die Standards beim Wegebau, das Hüttenkonzept und das Wildgehege im Christophstal (Kosten bei etwa 10.000 Euro im Jahr) machen.

Eine weitere Stellschraube könnte auch die Ausbildung bei der Stadt sein, die immerhin 15 Prozent der Kosten ausmache. Dabei sei die Ausbildung angesehen, die fertigen Waldarbeiter fänden schnell eine Anstellung in anderen Orten, sagte Stahl.

Ob sich andere Gemeinden, etwa Pfalzgrafenweiler, ebenfalls eine Ausbildung leisten, wollte Gemeinderat Günter Braun (SPD) wissen. Das sei aus Sicht der Verwaltung nicht der erste Punkt für Einsparungen, zumal der Gemeinderat die Ausbildung auch wünsche, sagte Osswald.

Mehr externe Unternehmen

Mit dem Ausbildungsleiter habe die Stadt bisher zehn Waldarbeiter auf der "Payroll". Diese Zahl sei nun auf sechs plus den Ausbildungsleiter gesunken. Damit seien die Personalkosten für das Jahr 2018 jedenfalls reduziert, so Osswald.

Beim Einschlag wolle man mehr mit externen Unternehmen zusammenarbeiten, dass sei in bestimmten Konstellationen günstiger als selbst Mitarbeiter vorzuhalten, sagte Osswald auf Nachfrage von Regine Haug (SPD).