Die Klasse der Berufsfachschule Wirtschaft bei der Firma Intersport Glaser in Freudenstadt. Foto: Eduard-Spranger-Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausbildung: Schüler der Berufsfachschule Wirtschaft der Eduard-Spranger-Schule blicken in Firmenalltag

Jugendliche haben die Möglichkeit, im Rahmen der Übungsfirma 4 season sports GmbH betriebliche Abläufe zu erleben und selbst zu gestalten.

Freudenstadt. Betriebe verlangen von ihren Auszubildenden heutzutage Teamfähigkeit und Auffassungsgabe. "Bei der Auftragsbearbeitung muss man Beides haben. Das Besondere ist, dass wir uns gegenseitig bei der Arbeit im Übungsfirmenteam unterstützen", sagt Schüler Berkan Kestane von der Eduard-Spranger-Schule in Freudenstadt. Von der Kundenanfrage bis zur Überwachung des Zahlungseingangs mit möglichen Mahnungen durften die Schüler alles selbst versuchen.

Für die Schülerin Nadja Schroh ist die Arbeit in der Übungsfirma "hilfreich für die berufliche Zukunft im kaufmännischen Bereich". Lukas Maier hingegen macht vor allem "das selbstständige Arbeiten im Übungsfirmenbetrieb Spaß". Dieses selbstständige Arbeiten ist auch wichtig, da Leistungsbewertung und die Notenbildung in der Übungsfirma 4 season sports GmbH an selbstständig erledigten Aufträgen geknüpft ist. So wird jeder Schüler zum Sachbearbeiter eines Auftrags und muss sicherstellen, dass dieser vollständig und ordnungsgemäß erledigt wird, um eine gute Note zu bekommen.

Die Übungsfirmenleiter der zwei Gruppen Annette Bachmann und Uwe Jakobeit fungieren als Coach und kontrollieren den Bearbeitungsprozess ihrer Sachbearbeiter. "Die Schüler sagen, dass ihnen diese Art zu arbeiten und zu lernen Spaß macht. Sie vergessen dabei sogar die Pause", erzählt Studienrat Jakobeit.

Außerschulischer Partner der Übungsfirma ist die Patenfirma Intersport Glaser in Freudenstadt. Die Schüler handeln fiktiv mit Intersportprodukten, wobei sie nicht nur den Verkauf sondern auch den Einkauf der Produkte managen müssen. Für den Verkauf hat die Klasse unter anderem auch eine Homepage erstellt. Bei einer Betriebsführung des realen Partners Intersport Glaser konnten die Schüler dann auch Einblicke in die tatsächliche Arbeit eines großen Sporteinzelhändlers bekommen.

"Das Konzept geht auf", stellt Annette Bachmann, fest. "Die Schüler melden nach ihrem zweiwöchigen Betriebspraktikum immer wieder zurück, dass sie das Wissen und die Fähigkeiten aus der Übungsfirma tatsächlich im Betrieb umsetzen konnten".

Vor allem das Verständnis für die Bürotätigkeiten, den Auftragsbearbeitungsprozess und die Ähnlichkeit der Software Navision mit SAP ermöglichen es, die Lücke zwischen Schule und Betriebspraxis zu schließen. Das Ziel für die Einführung der Übungsfirma, die "Schüler für kaufmännische Tätigkeiten praktisch fit zu machen" scheint somit erreicht zu werden.