VerbandsligaAufholjagd der favorisierten Gäste nach einem 3:1-Vorsprung mit etwas Mühe abgewendet

(amk). VfL Nagold – TSG Backnang 3:1 (1:1). Es wurde schon mächtig dunkel über Nagold, als die Gesichter der VfL-Kicker im Schein der Flutlichtscheinwerfer zu glänzen begannen. Drei Minuten hatte Schiedsrichter Jürgen Ortmann nachspielen lassen, der Abpfiff kam einer Erlösung gleich. Der VfL Nagold hatte gekämpft bis zum Umfallen und sich dafür am Ende mit einem 3:2-Sieg über die TSG Backnang belohnen können.

Ein nicht unverdienter Erfolg gegen eine Klassemannschaft die bis zum Schluss an die Wende geglaubt hatte. "Wir haben die spielerischen Mittel so eine Partie noch in aller Ruhe zu drehen", sagte TSG-Trainer Markus Lange, und kaum einer in Reinhold Fleckenstein-Stadion hätte es gewagt, angesichts der Leistung der Gäste diese Aussage zu bezweifeln. Als der Tabellenvierte nach dem 3:1 durch einen Foulelfmeter von Daniel Schachtschneider zur Aufholjagd blies, wackelte der VfL Nagold einige Male ganz bedenklich.

Als dann dem wendigen Mario Marinic der Anschluss zum 3:2 gelang, sahen schon einige die Felle des VfL die Nagold hinunter schwimmen. Die Mannschaft war weitgehend K.o, zwei Top-Konterchancen durch Daniel Schachtschneider und Micael Marques wurden nicht genutzt. Backnang drückte auf den Ausgleich und der VfL hatte noch einige bange Minuten bis zum Schlusspfiff zu überstehen.

Die TSG stellte sich als der erwartet schwere Gegner vor, und ließ sich auch von dem Kunstrasen nicht beeindrucken. "Wir trainieren drei Mal die Woche auf Kunstrasen, der macht keine Fehler und spielt auch nicht mit", scherte sich Gästetrainer Markus Lang wenig um dieses Thema. Seine Elf ging nach zehn Minuten fast planmäßig durch Oliver Koretz in Führung und hatte auch in Folge mehr Spielanteile und Ballbesitz.

"Zum Glück sind wir durch den Treffer von Tilo Renz schnell ins Spiel zurückgekommen" blickte Hayer auf die Szene, als der Jungspund in der 17. Minute sein zweites und eminent wichtiges Tor erzielte. Danach war die Partie offen, das spielerische Übergewicht der Gäste glich Nagold durch Kampf, Einsatz und eine hohe Laufleistung aus. Vor allem das schnelle Anlaufen durch Daniel Schachtschneider, Tilo Renz und Franzis Ubabuike passte der Toptruppe von Markus Lang nicht so recht. Die TSG wurde zum Spiel in die Breite gezwungen, und als Christopher Nachtwey zu lässig gegen Daniel Schachtschneider den Ball vertändelte, zog der zum 2:1-Führungstreffer auf und davon (54.).

Die TSG regte sich immer noch nicht sonderlich auf, spielte gelassen ihr Pensum runter in der Überzeugung locker den Ausgleich zu machen. Der Schuss ging nach hinten los. In der 65. Minute zischte Franzis Ubabuike ab, TSG-Kapitän Oguzhan Biyik konnte den VfL Stürmer im Strafraum nur noch am Trikot festhalten. Schiedsrichter Ortmann zeigte sofort auf den Punkt und Schachtschneider verwandelte sicher zum 3:1 (66.) Die TSG zog das Tempo an, und als die Lücke auf der linken Seite da war, fiel in der 74. Minute der Anschlusstreffer. Der Rest war zittern auf hohem Niveau und am Ende glückliche Nagolder. Sven Hayer (VfL Nagold): "Das war ein Big Point gegen eine gute Mannschaft. Wichtig war, dass wir nach dem Rückstand schnell zurück gefunden haben. Die Jungs haben super gekämpft und heute drei ganz wichtige Punkte mitgenommen." Markus Lang (TSG Backnang): "Das war sicherlich eine unnötige Niederlage, aber der VfL Nagold hat das mit seinen Mitteln auch gut gemacht. Das 1:2 war ein Geschenk, so etwas darf einem erfahrenen Spieler nicht passieren." VfL Nagold: Andreas Gusenbauer, Fabian Mücke, Valentin Asch, Markus Link, Markus Glemser, Tilo Renz, Marco Quiskamp, Julian Sieber (90.+3 Luka Silic), Franzis Ubabuike (89. Max Lampl), Luka Kravoscanec (71. Micael Marques), Daniel Schachtschneider.