Der sitzt: ein Rottenburger Angriff im Spiel gegen Friedrichshafen. Foto: Schwarzwälder-Bote

VolleyballRottenburger scheiden im Pokalviertelfinale aus / Vor allem dritter Satz ist heiß umkämpft

TV Ingersoll Bühl – TV Rottenburg 3:0 (25:20; 25:20; 28:26). Der TV Rottenburg hat das DVV-Pokalviertelfinale beim TV Bühl mit 0:3 (20:25; 20:25; 26:28) verloren. 1120 Zuschauer, darunter 50 mitgereiste TVR-Anhänger, im Bühler Hexenkessel sahen ein schönes Pokalderby, bei dem Rottenburg über weite Strecken mithalten konnte, aber in den entscheidenden Momenten nicht clever genug agierte.

TVR-Coach Hans Peter Müller-Angstenberger war enttäuscht: "Bühl war abgezockter, wir nicht konsequent genug. Wir haben Druck erzeugt, aber waren nicht fokussiert genug. Bühl hingegen hat gezeigt, was sie können." Ein Start, der für die Zuschauer nicht hätte schöner sein können: Schon der erste Ballwechsel war ein heiß umkämpfter Ralley, trotz einer spektakulären Fußabwehr von Libero Willy Belizer in die Bande holte sich Bühl die 0:1-Führung. Vor allem im Block und im Aufschlag waren die Hausherren im ersten Satz überlegen, eine schlechte Annahme auf Seiten des TVR ließ Bühl mit einer 3:8-Führung in die erste technische Auszeit gehen.

"Fred" Nagel sorgte mit drei Assen den Anschluss, mit verbesserter Annahme war Rottenburg beim 14:14 wieder auf Augenhöhe. Man sah dem Gast aus dem Schwabenland an, dass sie hier heute etwas holen wollten (18:18). Durch erneute starke Arbeit im Block und Aufschlag zog Bühl nochmal davon und sicherte sich den ersten Durchgang mit 20:25.

Anfang des zweiten Satzes brachte TVR-Coach Müller-Angstenberger Philipp Jankowski für Federico Cipollone, Sven Metzger kam für Oliver Staab. Der TVR spielte stark auf, aber Bühl war besser (6:8). In den entscheidenden Situationen unterliefen den Schwaben zu viele Fehler. Nachdem Oliver Staab im ersten Satz gute Situationen hatte, punktete Rottenburg im zweiten Durchgang über Sven Metzger, der sich nahtlos ins Spiel einfand. Den Willen zum Sieg spürte man vor allem bei Fred Nagel, der zum 20:20 blockte – dabei aber erst den zweiten TVR-Blockpunkt erzielte. Es sollte in Satz zwei kein weiterer TVR-Punkt mehr folgen, Bühl holte sich den Satz mit 20:25.

Mit einem 0:2-Rückstand im Rücken legte der TVR in Satz drei in Form von Felix Isaak famos los: 5:0 hieß es nach wenigen Minuten. Die Führung schmolz bis zur ersten technischen Auszeit auf 8:6. Doch der TVR sollte dieses Mal in Front bleiben und behielt die Nerven: 16:10 war bereits ein komfortabler Vorsprung in Satz drei. Mit einem wunderschönen Zuspieltrick machte Kapitän Philipp Jankowski das 17:11 – die TVR Fans feierten, Coach Hans Peter Müller-Angstenberger tanzte.

Der Rückwechsel von Diego Ferreira Guardiano auf TVR-MVP Tom Strohbach machte sich sofort bezahlt, Rottenburgs Nummer zehn stoppte den Bühler Zwischenspurt zum 18:14. Zeigt der TVR nach einem bisher tollen Satz nun Nerven? Der TV Bühl verkürzte auf 18:16 und Müller-Angstenberger rief zur Auszeit. Mit Erfolg: Ein Jankowski-Ass stellte wieder eine Vier Punkte-Führung her. Beim Ausgleich zum 21:21 tobte die Halle.

Rottenburg spielte mutig weiter, erspielte sich drei Satzbälle, konnte aber keinen verwerten. Immer wieder war die Endstation der Block des TV Bühl in Person von Magloire Mayaula, der selbst wichtige Punkte erzielte. Der Gastgeber verwandelte den ersten Matchball zum 26:28-Sazerfolg und sicherte sich damit den Einzug ins Pokalhalbfinale.

Für Rottenburg geht es am Wochenende mit einem Doppelspieltag in Spergau (Samstag, 13.12.2014, 19:30 Uhr) und daheim gegen den VCO Berlin (Sonntag, 14.12.2014, 18:00 Uhr) in der Liga weiter – der Traum vom Pokal-Halbfinale ist geplatzt.