SegelfliegenFlug reicht landesweit zu Platz eins / 3000 Meter Höhe sind das Limit durch die Flugsicherung

Von Lothar Schwark

Unter dem Motto "Wärme, Wind und Welle" hoben kurz vor dem ersten zaghaften Wintereinbruch mehrere Musbacher Segelflieger am Wochenende noch zu interessanten Wellenflügen ab. Eine Südwestwetterlage bewirkte hebende Schwingungen rund um Freudenstadt.

Das Wellenfenster nutzten Piloten der Fluggelände in Musbach, Winzeln, Offenburg und Rheinstetten. Neue Rekorde wurden dabei nicht gebrochen, doch der Genuss, bei azurblauem Himmel im laminaren Luftstrom aufzusteigen verschaffte einmal mehr unauslöschliche Eindrücke.

"Als wir gestartet sind herrschte völlige Windstille am Boden", schilderten Timo Lehrke und sein Co-Pilot Reiner Haist ihren 144,62 km- Flug, der in der Online-Contestwertung mit 155,81 Punkten in Baden-Württemberg zu Tagesrang eins reichte. Europaweit landete das Freudenstädter Duo Discus-Team unter 146 gemeldeten Flügen auf Rang 41, wobei die Konkurrenz mehrheitlich den dynamischeren Hangaufwind vom Wesergebirge nutzte.

Als Anziehungspunkt hierzulande entpuppte sich der aufsteigende Ast der Oppenau-Welle, die ohne Freigabe der Flugsicherung allerdings nur bis 3000 Meter genutzt werden konnte. "Schon 100 Meter über Grund legte der Wind auf mehr als 30 km/h zu", schilderte Lehrke seine Flugeindrücke. In der Höhe blies der Südwest bis zu 65 km/h.

Von Musbach aus nutzte auch Max Zeffler die Chance zu einem erfolgreichen Wellenritt. Axel Reich erreichte mit der ASK 13 (Schulungsflugzeug) nahezu 2500 Meter neben dem Musbacher Fluggelände bei einem Ausbildungsflug.

Der spannende Flugtag machte Lust auf mehr. Chancen zum winterlichen Wellenritt will man sich in Musbach nicht entgehen lassen. Denn selbst im Hochwinter werden bei Südwest oder Nordostlagen Raumgreifende möglich sein. Alpensicht und laminares Steigen belegten am Sonntag einmal mehr: Segelfliegen ist zu jeder Jahreszeit ein außerordentlich reizvoller Sport und Hobby.