Projekt mit Strahlkraft über Freudenstadt hinaus: Auf dem Rappen-Gelände geht es jetzt los. Foto: Rath

Stadtentwicklung: Am "Rappenpark" geht es jetzt los. Mischung aus Wohnen und Gewerbe.

Freudenstadt - Das nächste Großprojekt in Freudenstadt ist gestartet. Am Donnerstag hoben Vertreter von Stadt, Investoren und Baupartnern den offiziellen Spatenstich für den "Rappenpark" aus.

Damit geht die ohnehin schon rege Bautätigkeit am Stadtausgang Richtung Kniebis munter weiter. Die aufgetürmten Erdhügel auf dem abfallenden Areal lassen erahnen, welche Dimensionen das Projekt hat. Der Blick schweift auf die Stadtkirche und in den Schwarzwald. Einst stand hier der "Rappen", in den 70er-Jahren eins der Flaggschiffe der Freudenstädter Hotellerie. Nach mehreren geplatzten Ideen, etwa ein Fachmarktzentrum, geht es jetzt los. Rund 28 Millionen Euro sollen investiert werden.

Reihe von Planern beißt sich die Zähne aus

Beim kleinen Festakt auf der Baustelle herrschten strahlender Sonnenschein und gute Stimmung. "Heute ist ein wichtiger Tag", sagte Architekt Matthias Jarcke. Schon seit fünf Jahren sei sein Büro "dran" am "Rappenpark". An historischer Stätte entstehe zwar nicht gerade ein neuer Stadtteil, aber ein ausgewachsenes Quartier mit "unterschiedlicher Nutzung" an einem "wichtigen Standort in Freudenstadt". Vorgesehen ist ein Mix aus betreutem Wohnen, Tagespflege, behindertengerechtem Wohnen, Gewerbe und hochwertigen Eigentumswohnungen. Geschaffen werde ein Objekt, in dem sich "Menschen gegenseitig helfen können". Das Areal werde weitgehend verkehrsfrei. Ein Blockheizkraftwerk erzeuge Strom und Wärme für den gesamten Komplex, ferner Energie für Elektromobilität.

Bürgermeisterin Stephanie Hentschel freute sich. Aus Sicht der Stadt bewege sich das Projekt einen "weiteren Schritt in die richtige Richtung". Am "Rappenpark" seien schon mehrere Planer "verschlissen" worden, jetzt sei "das richtige Konzept" gefunden, das auch über Freudenstadt hinaus wirke. Im Rathaus, vor allem in den Bauabteilungen, habe sich "Erleichterung" breitgemacht.

Die Eckpunkte des Projekts nannte Michael Schneider, Geschäftsführer von Imbro Immobilien (Info). Im ersten Bauabschnitt, der etwa zwei Jahre dauere, sollen die Gebäude für Betreutes Wohnen entstehen. In Abschnitt zwei folgen die Wohn- und Gewerbeimmobilien. Laut Schneider erhalte die Ecke Straßburger Straße und Rappenstraße "ein neues Gesicht". Die meistern der rund 100 Stellplätze auf dem Gelände seien unterirdisch in einer Tiefgarage geplant.

Betreiberin des Betreuten Wohnens ist die Bruderhaus-Diakonie. Sprecherin Dorothea Rau erklärte, ein Teil der Bewohner und Werkstattplätze zögen von Seewald-Schernbach nach Freudenstadt. Sie ist froh, dass hier bald geistig behinderte Menschen leben könnten, wo sie ihrer Meinung nach hingehören: "In der Mitte der Gesellschaft".