Sicherheit: Kreistagsfraktion kann sich neue Direktion auch in Rottweil vorstellen

Kreis Freudenstadt (vr). Die SPD im Kreistag steht einem möglichen Polizeipräsidium Nordschwarzwald mit Sitz in Pforzheim leidenschaftslos gegenüber. Die Fraktion könnte sich genauso gut ein Präsidium in Rottweil vorstellen – Hauptsache, es werden keine Beamten aus dem Kreis Freudenstadt abgezogen.

Dies geht aus einer Pressemitteilung des Fraktionsvorsitzenden Reiner Ullrich hervor. Wie berichtet, läuft derzeit eine Evaluation der Polizeireform, in deren Folge der Kreis Freudenstadt der Polizeidirektion Tuttlingen zugeordnet wurde. Der Regionalverband Nordschwarzwald hat sich mit Mehrheit für eine Direktion in Pforzheim ausgesprochen. "Für den Landkreis Freudenstadt würde dies bedeuten, dass Polizeizuständigkeit und regionale Zugehörigkeit wieder deckungsgleich wären", so die SPD. Der Beschluss sei auch mit Stimmen von SPD-Regionalräten getroffen worden. Aber für das Sicherheitsbedürfnis der Menschen in den Städten und Gemeinden des Landkreises Freudenstadt sei die Polizeipräsenz vor Ort wichtiger als eine verwaltungstechnische Aufwertung Pforzheims.

Die Fahrzeit von Freudenstadt nach Pforzheim betrage mehr als eine Stunde. Aus Sicht der SPD-Kreistagsfraktion müsse die tatsächliche Polizeipräsenz im Landkreis mit einem neuen Polizeipräsidium ausgebaut werden. Auch der Polizeistandort Freudenstadt müsse gestärkt werden. "Es kann nicht sein, dass zu Gunsten von Pforzheim mit zugegeben stärkeren Problemlagen Polizeikräfte im Zuge der Neustrukturierung aus dem Landkreis abgezogen werden", so Ullrich.

Ansonsten halten einige SPD-Kreisräte auch ein Polizeipräsidium in Rottweil für "überlegenswert". Dort befinden sich bereits der Kriminaldauerdienst und die Staatsanwaltschaft. Rottweil liege näher am Kreis Freudenstadt.