Windkraft: Verwaltungsgemeinschaft fordert Visualisierung von Investoren / Standort "Palmberg" hat sich erledigt

Freudenstadt/Seewald/Bad Rippoldsau-Schapbach. Der Wald der Windkraft-Masten im Raum Freudenstadt wird wohl bald noch dichter. Die Verwaltungsgemeinschaft Freudenstadt will Nachteile für ihr Gebiet verhindern – wo nötig und überhaupt möglich. Mit einer Reihe von Vorhaben befasste sich der Ausschuss, dem Vertreter aus Freudenstadt, Seewald und Bad Rippoldsau-Schapbach angehören, am Donnerstag.

Thema war unter anderem die neue Konzentrationszone für Windräder in Forbach. Gute Nachricht für Seewald: Der Standort "Palmberg" direkt an der Gemarkungsgrenze ist vom Tisch. Der aktuelle Bereich "Lachsberg" mit 77 Hektar Fläche liegt östlich der Schwarzenbach-Talsperre. Wegen der Entfernung bestünden keine Bedenken aus Sicht der Verwaltungsgemeinschaft; allerdings gab es einen Seitenhieb.

Sie will diesmal am Verfahren beteiligt werden, wie es das "interkommunale Abstimmungsgebot" vorsehe. Forbach habe dagegen "wiederholt verstoßen".

15 Punkte werden auf Auerwild geprüft

Mehr Differenzen könnten die Windkraft-Ambitionen der Gemeinde Schenkenzell in Bad Rippoldsau-Schapbach auslösen. Am "Schmiedsberger Platz" will ein Investor drei Anlagen bauen, direkt an der Gemarkungsgrenze.

Die offizielle Haltung der Gemeinde dazu steht noch nicht fest. Bürgermeister Bernhard Waidele ließ aber durchblicken, dass es in seinem Gemeinderat eine "geteilte Stimmung" gebe und der Fall noch "ausreichend diskutiert" werde. Vom Siedlungsgebiet Kupferberg aus wären die Rotoren "zumindest sichtbar". Die Gesamthöhe soll rund 200 Meter betragen.

In einem anderen Verfahren wird derweil geprüft, ob dort oben Auerwild lebt. Der Investor habe eine Prüfung für 15 potenzielle Punkte zugesagt, um herauszufinden, ob und wie Geräusche in Schapbach zu hören wären. Der Ausschuss hält es außerdem eine Sichtbarkeits-Analyse für sinnvoll, um darzustellen, wie sich das Landschaftsbild fürs Wolftal verändern würde.

Das verlangen Ausschuss und Gemeinderat Freudenstadt auch von Alpirsbach. Die Fläche "Heilenberg", südlich von Loßburger Gemarkung gelegen, tangiert und interessiert die Verwaltungsgemeinschaft nicht. Der "Rosshart" als zweiter Standort schon.

Der Höhenrücken liegt rund 1,3 Kilometer vom Untereren Zwieselsberg, etwa 1,4 Kilometer zum Oberen Zwieselsberg sowie rund 1,1 Kilometer vom Siedlungsrand von Bad Rippoldsau-Schapbach entfernt. Die gesetzlichen Abstände werden damit zwar eingehalten.

Der Ausschuss will aber eine Visualisierung für den Unteren und Oberen Zwieselsberg sowie für die Ortsmitte von Bad Rippoldsau. Außerdem soll vorab untersucht werden, ob Wohnsiedlungen durch Geräuschpegel und Schattenwurf beeinträchtigt wären.

Am Rande ging es noch um den Regionalplan Schwarzwald-Baar-Heuberg. Allerdings sind dessen Projekte außer Sicht- und Hörweite. Sie befinden sich unter anderem bei Fluorn-Winzeln und Dornhan. Auf eine Stellungnahme wurde verzichtet.

Protest kam Freudenstädter Stadtrat Friedrich Volpp, der "als Windkraft-Gegner" sämtlichen Plänen grundsätzlich nicht zustimmen könne. Er musste aber, weil es die Geschäftsordnung so verlangt, gab seine Haltung aber zumindest zu Protokoll.