Das Internet im Landkreis Freudenstadt soll künftig schneller sein. (Symbolfoto) Foto: Büttner

Kreistag legt Basis für Glasfaserausbau. Nicht alle Kommunen sind auf gleichen Stand in Sachen Versorgungsdaten.

Kreis Freudenstadt -  Von Nordrhein-Westfalen in den Landkreis Freudenstadt, und gleich ein heißes Eisen die Finger bekommen: Carsten Pütz, neuer Koordinator Breitbandausbau, stellte im Kreistag die Strategie der kommenden Jahre vor. Auf den Punkt gebracht: Das Breitbandnetz soll flächendeckend ausgebaut werden.

Dafür tritt der Kreis, stellvertretend für die Kommunen, dem interkommunalen Verbund Komm.Pakt.net (IKV) bei. Eine kommunale Anstalt öffentlichen Rechts, der aktuell sieben Landkreise und 181 Städte angehören.

Das Gremium wird mit zwei hauptamtlichen Vorstandsmitgliedern und drei Vollzeitstellen besetzt: Einem Technischen und Kaufmännischen Mitarbeiter, respektive Geschäftsführer, sowie einem Verwaltungsangestellten. "Sie werden das Gründungsnetz des IKV bilden", erklärte Carsten Pütz, und in Folge als Koordinatoren auch Bindeglied und Kontaktpunkte zu den Landkreisen sein.

Bislang steht man im Landkreis jedoch noch vor der Herausforderung, dass nicht alle Kommunen auf dem gleichen Stand in Sachen Versorgungsdaten sind. Der Kreis hat daher eine umfängliche Ist-Analyse initiiert, um für zehn informationstechnisch noch im Dunkeln liegende Kommunen das erforderliche Datenmaterial für die Planung zu generieren. Sobald dieses erfolgt ist, soll die Grobplanung des sogenannten Backbone, des Hauptstrangs des späteren Breitbandnetzes, erfolgen. Pütz erläuterte, dass nach der Grob- die Feinplanung des Hauptdatenstrangs folgen soll. Vor allem bei der Ist-Analyse mahnte er zur Sorgfalt: "Damit wir nicht böse Überraschungen im Nachhinein erhalten."

Wie lange das im Einzelnen dauert, lässt sich derzeit nicht genau sagen. Eine Ankündigung, die manches Stirnrunzeln im Kreistag verursachte. Zumal einige im Vorfeld schon über den Begriff "Backbone" gestolpert waren. Startschuss für die Ist-Analyse soll im August sein, für die Dauer sind vier bis sechs Monate veranschlagt. "Idealtypisch, ohne Komplikationen", so Pütz. Für die kreisweite Planungsphase des Backbone rechnet er mit weiteren sechs bis neun Monaten. Zuzüglich der Zeit, welche die kommunalen Gremien für ihre Beschlussfassung brauchen. Im Idealfall könnten parallel bereits die Aufträge für die innerörtlichen Planungen erteilt werden, damit könnte sich das Verfahren beschleunigen.

Mancher Kreisrat hätte es sich aber noch schneller vorstellen können. Ernst Wolf (FDP) hätte gerne mehrere der Planungsschritte parallel laufen lassen. Das, so Pütz, sein nicht möglich, da die einzelnen Schritte aufeinander aufbauten. Und: Für den späteren Umsetzungsprozess sollen Fördermittel beantragt werden. Auch das braucht eine entsprechende Planung.

"Wir sind dran", fasste Landrat Klaus Michael Rückert zusammen. Am Ende stimmte der Kreistag geschlossen für die Gründung des interkommunalen Verbunds und den kreisweiten Ausbau des Glasfasernetzes.