Hauptversammlung: Kultur am Dobel fährt ein Minus ein / Ohne Ehrenamt Arbeit nicht möglich

Mit einer Mixtur aus Bewährtem, Neuem und Schrägem will der Freudenstädter Kleinkunstveranstalter Kultur am Dobel seine Arbeit über das Jubiläumsjahr hinaus fortsetzen.

Freudenstadt. So formulierte es Vorsitzender Bernd Waldenberger bei der Mitgliederversammlung zum 20. Jahr des Bestehens im Hotel Adler. Bei den Wahlen wurden Waldenberger sowie seine Stellvertreter Marianne Wolf und Ralf Günther für drei weitere Jahre im Amt bestätigt.

Mit einem vielfältigen Programm, in dem nicht jede Veranstaltung mit einem Plus in der Kasse abgerechnet werden müsse, will Kultur am Dobel auch in Zukunft versuchen, das Publikum vom Fernseher wegzulocken, wie der Vorsitzende sagte. Das habe in den vergangenen Jahren und auch in der Saison 2016 ganz gut geklappt. Obwohl die letztjährige Spielzeit unter dem Strich ein Minus einfuhr. Solche Ergebnisse wolle man in Zukunft durch noch sorgfältigere Auswahl beim Programm möglichst vermeiden.

750 Besucher bei zwölf Veranstaltungen

Im vergangenen Jahr wurden bei zwölf Veranstaltungen insgesamt 750 Besucher gezählt, das sind etwa 60 Besucher im Durchschnitt. Zwei Veranstaltungen waren ausverkauft, zu drei Abenden kamen weniger als 30 Gäste. Gegenüber dem Vorjahr sind diese Zahlen leicht rückläufig. Das alles soll den Verein aber nicht daran hindern, weiterhin "Risikoveranstaltungen" anzubieten, um vom Mainstream wegzukommen, wie Waldenberger betonte. Aber ohne die Unterstützung der Sponsoren werde das auch in Zukunft nicht gelingen.

"Es wird gesehen, was Kultur am Dobel für Freudenstadt leistet", meinte Waldenberger zum Zusammenspiel mit Stadtverwaltung, Heimat- und Museumsverein sowie dem Kreisarchiv, mit denen man sich den Schweizer-Saal im Stadthaus teilt. Das "Innenverhältnis" sei nach einem Gespräch mit allen Beteiligen sehr gut.

Bei den Künstlern haben die Freudenstädter einen guten Ruf, sie schätzen Publikum, Raum, Atmosphäre, Technik, persönliche Betreuung und nicht zuletzt die Köstlichkeiten des Café Pause. "Ohne Ehrenamt könnte der Verein gar nicht bestehen", so der Vorsitzende zum Engagement der zehn aktiven Mitglieder, "eine Ansammlung von Spezialisten. Die machen alles". Das geschehe im freundschaftlichen Verhältnis, transparent, gleichberechtigt und demokratisch.

Neue und junge Mitglieder gesucht

Nach wie vor müsse der Verein versuchen, neue und junge Mitglieder zu finden, die auch bereit seien, mal anzupacken. Auch die Zahl von 20 passiven Mitgliedern müsse gesteigert werden. Zunächst aber gelte es, das Jubiläumsjahr gut über die Runden zu bekommen und da stehe noch einiges an, so Waldenberger. Im ersten Halbjahr kommen mit Komödiant Fabian Schläper (am 23. Juni) und dem französischen Ensemble um Chansonier Marc Delpy (am 21. Juli) gute Bekannte. Im zweiten Halbjahr erwartet man unter anderem die finnische Gruppe Louhi mit ihrem Nordlandmärchen für Erwachsene und mit typisch finnischer Folk-Musik (am 14. Oktober). Allrounder Wolfgang Meusel aus Alpirsbach steht am 11. November auf der Bühne, und die "Airlettes", die singenden Luftbegleiterinnen um die Freudenstädter Musical-Sängerin Madeleine Haipt, schweben am 8. Dezember erneut zu einem Konzert ein.