Mehr als 35 000 Schüler beteiligten sich bereits am Plakatwettbewerb "Bunt statt blau". Foto: DAK Foto: Schwarzwälder-Bote

Zahl Jugendlicher mit Alkoholvergiftung nimmt zu / Präventionsaktion an Schulen

Kreis Freudenstadt. Trinken, bis der Arzt kommt: Bundesweit bleibt das Rauschtrinken bei Schülern ein Problem. Im Landkreis Freudenstadt ist die Zahl jugendlicher Komasäufer gestiegen. Im Jahr 2011 kamen nach Informationen der DAK-Gesundheit 66 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Laut offizieller Landesstatistik nahm die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2010 um 13,8 Prozent zu.

"Die aktuelle Entwicklung ist ein Warnsignal. Wir hoffen, dass wir langfristig einen positiven Trend erreichen können", sagt Jörg Gericke von der DAK-Gesundheit Freudenstadt. "In den vergangenen zehn Jahren haben die alkoholbedingten Klinik-Einlieferungen in unserer Region um 27,6 Prozent zugenommen." Auch auf Landesebene gab es in diesem Zeitraum einen deutlichen Anstieg. In der jungen Altersgruppe zwischen zehn und 15 Jahren landeten 2011 zum Beispiel 1193 Kinder und Jugendliche im Krankenhaus. Die Zahl der betroffenen Mädchen war mit 550 niedriger als bei den Jungen mit 643 Fällen.

Um ein Zeichen gegen den aktuellen Anstieg beim Rauschtrinken im Kreis Freudenstadt zu setzen, startet die Krankenkasse DAK-Gesundheit erneut ihren Plakataktion "bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen". Bundesweit wurden mehr als 11 000 Schulen angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen, davon 28 Schulen im Kreis Freudenstadt.

Als Schirmherrin unterstützt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, die Aktion. Auch die erfolgreiche Band "Luxuslärm" beteiligt sich an der Kampagne. Seit 2010 bekannten beim DAK-Plakatwettbewerb "Bunt statt blau" mehr als 35 000 Schüler Farbe gegen das Komasaufen. "Jugendliche sind im Kampf gegen Alkoholmissbrauch die glaubwürdigsten Botschafter", so Jörg Gericke. "Wir hoffen, dass viele Schulen das Thema auf den Stundenplan setzen."