Auf dem Rappenareal haben die Erdarbeiten zur Umsetzung des Bauprojekts begonnen. Foto: Breitenreuter Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklung: Erste Vorbereitung für die Bebauung des ehemaligen Hotelgeländes an Straßburger Straße

Von Hartmut Breitenreuter

Es tut sich was auf dem Rappen-Gelände: Sichtbare Zeichen dafür sind hoch aufgetürmte Berge von Erde an der Straßburger Straße und Rappenstraße. Die Vorbereitungen für den "Rappen-Park" laufen.

Freudenstadt. Wo einst das renommierte Hotel Rappen stand, das nach seiner Schließung lange Zeit dem langsamen Verfall preisgegeben war, schließlich abbrannte und als Brandruine zu einem innerstädtischen Ärgernis wurde, entstehen mehrere neue Gebäude mit unterschiedlicher Nutzung.

Im Februar gab der Gemeinderat im zweiten Anlauf grünes Licht für den Bebauungsplan Rappenareal, kürzlich wurde mit den Erdarbeiten begonnen, mit denen das Gelände auf die Bebauung vorbereitet wird. Das abgetragene Material wird laufend auf Schadstoffe untersucht, die noch aus dem abgebrannten Hotel stammen könnten. Wie Rudolf Müller, Leiter des Amts für Stadtentwicklung, mitteilte, ist dies notwendig, weil beim Abbruch der Brandruine Material an Ort und Stelle geschreddert und wieder eingebaut worden war. Müller geht aber davon aus, dass das Material weitgehend unbelastet ist. Bei der Stadt liege bereits der Bauantrag für das zentrale Mittelgebäude vor. Zielsetzung der Stadt sei, dass die neue Erschließungsstraße für das Rappengebiet von der Rappenstraße aus später in das Eigentum der Stadt übergeht. Das sei in einem städtebaulichen Vertrag so geregelt.

Mit der Herstellung dieser Straße, samt der notwendigen Leitungen werde jetzt begonnen, denn sie sei auch als Baustraße für die Errichtung der weiteren Häuser notwendig, so Müller.

Im Zusammenhang mit der Bebauung waren immer wieder die Kellergewölbe des ehemaligen Hotels in der Diskussion, die noch vorhanden sind und die der Denkmalverein gerne als Relikt der ehemaligen Hotelgeschichte erhalten hätte. Doch alle Gespräche mit den Architekten hatten zu keinem Ergebnis geführt. Der obere Keller, der noch zugänglich war, muss eingerissen werden. Der untere Keller im Hang des Geländes bleibt laut Rudolf Müller bestehen, wird aber statisch überspannt und hat später keine Zugangs- oder Nutzungsmöglichkeit mehr.

Aus der ganzvollen Zeit des Hotels Rappen bleibt lediglich der ehemalige Kiosk an der Straßburger Straße erhalten, der vom Verein für Kulturdenkmale betreut wird. Das ist auch im Bebauungsplan, der inzwischen rechtskräftig ist, festgelegt. Der Pavillon wurde bereits so gesichert, dass er durch an- und abfahrende Lastwagen nicht beschädigt wird.

Investor und Bauherr für die ersten beiden Gebäude ist die Firma IMBRO Immobilien GmbH aus Baiersbronn, die auch das Sonneneck-Projekt an der Stuttgarter Straße umsetzt. Sie hat für die Verwirklichung des "Rappen-Parks" unweit der Baustelle in der Straßburger Straße eigens ein Büro eingerichtet. Wie Geschäftsführer Michael Schneider mitteilte, ist am 1. Dezember der offizielle erste Spatenstich für den Rappen-Park.

Der Rappen-Park umfasst in der ersten Stufe zwei Gebäude. Es handelt sich dabei um ein zentrales Mittelgebäude, in dem 35 betreute Wohnungen und eine Tagespflege untergebracht werden. Entlang der Straßburger Straße entsteht ein Wohn- und Geschäftshaus mit zwei Ebenen für gewerbliche Nutzungen und drei Ebenen für Wohnungen. In diesem Gebäude ist auch ein Lebensmittelmarkt für die Nahversorgung der Innenstadt angedacht. In verschiedenen weiteren Gebäuden im Hangbereich und am Wölperwiesenweg sind später ebenfalls noch Wohnungen geplant.