Die Landwirtschaft soll auch künftig ausreichend Flächen zur Sicherung der Ernährungsgrundlagen der Bevölkerung wie auch ihrer Existenz haben. Die Basis hierfür soll ein Teilregionalplan schaffen. Foto: Kollros Foto: Schwarzwälder-Bote

Regionalverband will wertvolle Anbauflächen besser schützen

Nordschwarzwald. In der Region zwischen Pforzheim und Freudenstadt bahnt sich offenbar ein positiver Sinneswandel zu Gunsten der Landwirtschaft an: Anbauflächen der heimischen Betriebe sollen nachhaltig über den Planungsverband Nordschwarzwald gesichert werden.

Ein über zehn Jahre sich hinziehendes Verfahren könnte damit zu einem für die Bauern guten Ende geführt werden: Ein die Belange der Landwirtschaft umfassender Teilregionalplan ist mit konkreten Aussagen auf den Weg gebracht und wird in den nächsten Wochen nochmals der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt. Anschließend sollen die regionalpolitischen Gremien die Aussagen zur Agrarplanung in der Region beschließen, um das Planwerk spätestens im nächsten Jahr dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur als Genehmigungsbehörde vorzulegen.

In der Sitzung des Planungsausschusses des Regionalverbands im Landratsamt in Freudenstadt legte Verbandsdirektor Dirk Büscher die Zwischenergebnisse der bisherigen Verhandlungsrunden unter Beteiligung der Bauernverbände und Landwirtschaftsämter sowie Regionalpolitikern vor.

Demnach summieren sich die für die Landwirtschaft relevanten Flächen auf rund 31 000 Hektar, was knapp über 13 Prozent der Fläche der Region entspricht. Diese 31 000 Hektar teilen sich wiederum auf in knapp über 12 000 Hektar Vorrang- und 19 000 Hektar so genannte Vorbehaltsgebiete. Wobei laut Büscher die Vorranggebiete nach Rechtskraft des Planwerks für jegliche andere Nutzung ausgeschlossen wären, während die anderen "unter Vorbehalt" geschützt wären, also bei nachgewiesen dringend erforderlich anderem Nutzungsbedarf aber auch aufgegeben werden könnten. Insoweit herrsche zum jetzigen Verfahrensstand auch weitgehend Einigkeit mit den Landwirten.

Neben diesem Flächenschutz wollen sich die Lobby der Landwirtschaft und der Regionalverband als verlängerter Arm der Landesplanung im Rahmen des Teilregionalplans auch auf einen Schutz regionalbedeutsamer landwirtschaftlicher Höfe verständigen. Darunter verstehen die Bauernvertreter Betriebe mit mindestens 50 Großvieheinheiten oder 50 Hektar Bewirtschaftungsfläche. Deren Zahl bezifferte Verbandsdirektor Büscher nach den Ergebnissen der bisherigen Arbeitskreissitzungen auf rund 400 in der Region.

Nach Büschers Kenntnis wäre dies im Südwesten erstmals der Fall, dass in einem Teilregionalplan hinsichtlich der Existenz bäuerlicher Betriebe der mahnende Zeigefinger erhoben wird.