Bestritten das Konzert: Organist Erwin Messmer (links) und Posaunist Armin Rosin­ Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Benefizkonzert in der Stadtkirche / Posaunist Armin Rosin und Organist Erwin Messmer beeindrucken Publikum

Von Gabriele Adrian

Freudenstadt. Zu einem Benefizkonzert hatte der Freudenstädter Rotary Club den Posaunensolisten Armin Rosin aus Stuttgart eingeladen. Zusammen mit dem Organisten Erwin Messmer aus Bern bot er ein abwechslungsreiches Programm.

Claas Wolff, derzeitiger Präsident des Clubs, dankte den Musikern für ihr Kommen und führte kurz in die Geschichte der weltweit agierenden Rotary Clubs ein. Die ersten Clubs wurden 1905 in den USA gegründet, ab 1927 gab es sie auch in Deutschland.

Die Clubmitglieder unterstützen immer wieder gemeinnützige Organisationen mit Spenden. Der Erlös des Benefizkonzerts in der Stadtkirche Freudenstadt wird der Stiftung Eigen-Sinn und der Flüchtlingshilfe der Diakonie im Landkreis zugute kommen, informierte der Präsident.

Armin Rosin stellte das abwechslungsreiche Programm vor. Zunächst spielte er auf dem tannenhölzernen Alphorn mit seinen 4,60 Metern Länge original überlieferte Alphornweisen. Bei satten, dunklen Tönen wie auch in den hohen Lagen bewies er eine perfekte Blastechnik und langen Atem. So spielte er beispielsweise die Egerländer Stadttürmer-Fanfare, mit der früher hohe Besucher begrüßt und verabschiedet wurden. Erhabene Musik, zurückhaltend unterstützt von der Orgel, mal in andächtig ruhiger Grundstimmung, aber auch fröhlich-frohlockend erfreute das Publikum. An der Chororgel im Altarraum präsentierte Erwin Messmer barocke Musik von Johann Sebastian Bach und auch moderne wie die Litanies von Jehan Alain. Das anspruchsvolle Werk mit seinen ständig variierenden Themen und vielen dramatischen Passagen verlangte dem Organisten viel ab.

Armin Rosin wechselte dann zur großen Orgel auf der Empore und spielte auf der Basstrompete gemeinsam mit dem Organisten eine fröhlich und heiter anmutende Petite suite von Jean-Joseph Mouret, die mit einer eindrucksvollen Schlussfanfare endete. Die aus dem Jahr 1998 stammende Vitus-Sonate des 1941 geborenen Komponisten Widmar Hader erklang zunächst ruhig und feierlich, vorsichtig untermalt von der Orgel, wechselte dann aber zu stürmischen, mitunter nicht leicht zugänglichen Passagen. Im weiteren Verlauf wechselten sich Trompete und Orgel ab oder spielten gemeinsam Stücke von Léon Boellmann, Josef Gabriel Rheinberger, Louis Vierne und Alexandre Guilmant.

Der Spiritual "My Lord, what a Morning" begeisterte die Zuhörer vollends. Wehmütig und anklagend erklang die Posaune, zurückhaltend gedämpft von der Orgel begleitet. Doch dann überraschte Rosin die Zuhörer und sang selbst mit volltönender Stimme den Song. Nachdem das Publikum aufgestanden war, um zu applaudieren, spielten die Musiker "Battle of Jericho" als Zugabe. Auch hier sang Rosin wieder.