Nach der Verpflichtung (von links): Oberbürgermeister Julian Osswald, seine Frau Kristina und Wolfgang Tzschupke. Foto: Müller

Zeremonie im Freudenstädter Rathaus. Stadtoberhaupt lobt gute Zusammenarbeit mit Gemeinderat.

Freudenstadt - Die Gastredner hatten einige Geschenke für Oberbürgermeister Julian Osswald bei dessen Wiederverpflichtung im Rathaus dabei. Das am meisten ersehnte blieb ihm aber noch verwehrt.

Der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU) brachte aber die Hoffnung mit, dass der Freudenstädter Tunnel doch noch in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufsteigen könnte. Die Entscheidung falle aber erst in zwei Wochen. Er überreichte Osswald eine handgerollte Zigarre.

Bürgermeisterin Stephanie Hentschel leitete die Zeremonie. Sie lobte die Weitsicht und den Elan Osswalds. Die Verpflichtung selbst nahm Wolfgang Tzschupke als erster OB-Stellvertreter vor. Osswald beendete seinen Eid mit den Worten: "So wahr mir Gott helfe." Tzschupke sagte, Osswald könne in allen großen anstehenden Fragen wie Gartenschau, Freibad, Tunnel oder Lärmaktionsplanung mit einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat rechnen.

Regierungsdirektor Tillmann Schwarz vertrat Regierungspräsidentin Nicolette Kressl. Er nannte die Zusammenarbeit der Stadt Freudenstadt und der Kommunalaufsicht unauffällig, was ein großes Lob sei. Er freue sich, dass er die Vertretung habe übernehmen dürfen, denn er stamme aus Freudenstadt.

Landrat Klaus Michael Rückert sagte, er habe mit Osswald einen guten Berater und Sparringspartner im Kreistag. Osswald habe die Zukunft der Stadt fest im Blick. Rückert brachte zwei Flaschen Wein mit, von dem er sagte, er verlängere das Leben um einiges, wenn man ihn trinke.

Aus der Reihe der Bürgermeister gratulierte Dieter Bischoff aus Pfalzgrafenweiler. Er schmückte seine Rede mit vielen Ausdrücken aus dem Fußball. Im Gegensatz zu "seinem" VfB Stuttgart sei Osswald erstklassig geblieben. Osswald sei keiner Konfrontation aus dem Weg gegangen und so überzeugend gewesen, dass sich keiner getraut habe, gegen ihn anzutreten. Bischoff schenkte Osswald einen Ball, auf dem die anderen Bürgermeister aus dem "Team" unterschrieben hatten.

Dekan Werner Trick gratulierte im Namen des Arbeitskreises christlicher Kirchen. Er lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt. Er zitierte aus dem Buch Jeremia: "Suchet der Stadt Bestes" – ein Zitat, das auch schon einige seiner Vorredner angeführt hatten. Osswald dankte den Rednern am Ende für die guten Wünsche. Es gehe in der zweiten Amtszeit darum, das Begonnene zu vollenden. Er zählte das Rappenareal auf, das Freibad, die Etablierung des Hochschulcampus, die Jugendherberge und den Teilneubau des Krankenhauses. Auch auf den Tunnel ging er ein. Osswald zeigte sich zuversichtlich, denn wofür sonst habe es den vierspurigen Ausbau der Stuttgarter Straße gegeben.

Dass der Campus nach Freudenstadt komme, sei ähnlich bedeutsam wie seinerzeit die Etablierung als Kurort, sagte Osswald. Das alles wäre aber nicht möglich gewesen ohne die hart arbeitende Stadtverwaltung und nicht zuletzt ohne den Gemeinderat. In acht Jahren habe es nur zwei Entscheidungen gegeben, die anders endeten als erwartet. Das spreche für sich.

Die Stadtverwaltung habe es nicht immer einfach mit ihm und seinen Ideen, räumte der OB ein. Er dankte auch seinem persönlichen Assistenten Patrick Birnesser und seiner Sekretärin Ingrid Haas sowie seiner Frau, seinen Kindern und den Schwiegereltern, die ihm den Rücken frei hielten. Er versprach, sich künftig mehr Zeit für sie zu nehmen.

Das Amt des Oberbürgermeisters sei das schönste der Welt, betonte Osswald. Man müsse jetzt die Zukunft gestalten, denn Freudenstadt sei "in the middle of nowhere" – in der Mitte von Nirgendwo. Daher sei es nötig, mit anderen Mittelzentren konkurrieren zu können. Die Stadtkapelle Freudenstadt spielte bei der Feier einige Stücke und zum Abschluss den "Freudenstädter Festmarsch".