Mit Geschenken wurden die Patinnen für ihre Arbeit bedacht. Hinten die Vertreter der Institutionen (von links): Klaus Michael Rückert, Werner Trick, Achim Wicker, Ullrich Vallon, Markus Ziegler, Erwin Reck, Wolfgang Günther und Renate Braun-Schmid. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Tafelladenkisten für bedürftige Menschen gibt es seit fünf Jahren / Träger der ökumenischen Aktion würdigen bei Feier Arbeit der Paten

Von Lothar Schwark

Kreis Freudenstadt. Mit Einkaufsmöglichkeiten im Horber Tafelladen Carisatt und im Stattlädle Freudenstadt tragen die katholische und die evangelische Kirche im Kreis, die Caritas Schwarzwald-Gäu und die Diakonie Freudenstadt dazu bei, dass Menschen mit geringen Einkommen günstige Nahrungsmittel erwerben können.

Seit fünf Jahren gibt es die Tafelladenkisten, die von Spendern mit haltbaren Lebensmitteln, Schul- und Hygieneartikeln bestückt werden. Die erfolgreiche ökumenische Aktion wurde nun im Saal unter der Taborkirche in Freudenstadt von den Trägern mit einer Feierstunde gewürdigt.

Der katholische Dekan Markus Ziegler betonte die Wichtigkeit der Tafelladenkisten für bedürftige Menschen. Er dankte allen Paten, die dafür sorgen, dass diese stets mit reichlich Inhalt gefüllt sind. "Vieles ist derzeit im Land in Bewegung", sagte Ziegler zur aktuellen Flüchtlingssituation. Da im Landkreis Freudenstadt immer mehr Menschen Schutz vor Krieg, Verfolgung und Ausgrenzung suchten, wollten die genannten Institutionen den Flüchtlingen helfen. Spenden von lang haltbaren Lebensmitteln oder Gütern des täglichen Bedarfs seien hochwillkommen. "Ein Päckchen Nudeln, Zahnpasta, Reis – jede kleine Spende hilft uns weiter", lautet die Botschaft der ökumenischen Aktion.

Er nehme gerne an diesem kleinen, aber für ihn wichtigen Jubiläum teil, sagte Landrat Klaus Michael Rückert. "Tafelläden sind eine Einrichtung mitten im Leben." Zur Menschlichkeit würden auch Gaben von Lebensmitteln beitragen. Der Landrat dankte allen beteiligten christlichen Kirchen und diakonischen Einrichtungen für deren Engagement. Auch er ging auf die steigende Zahl der Flüchtlinge ein und appellierte, die Tafelladenkisten noch mehr zu bestücken als bisher. "Der Landkreis Freudenstadt will ein Kreis der Menschlichkeit bleiben", erinnerte der Landrat an die christlichen Werte.

Dekan Werner Trick ist es wichtig, dass in allen Gemeinden der Ökumene, in jeder Kirche eine solche Kiste steht. Er wünscht sich, "dass sich viele Menschen einbringen, damit Personen mit geringen Einkommen ein Auskommen haben". Aus aktuellem Anlass des Erntedankfests erinnerte der Dekan an dessen Bedeutung und den Absatz im Vaterunser: "Unser tägliches Brot gib uns heute." Aufgabe der Kirchen sei es, Menschen zu helfen, die in Not sind. Auch Flüchtlingen müsse man Teilhabe ermöglichen und diese nicht ausgrenzen, so der evangelische Dekan.

Ohne ehrenamtlichen Einsatz vieler Paten wäre die Tafelladenkistenaktion nicht möglich, hoben Dekanatsreferent Achim Wicker, Caritasleiter Erwin Reck und die Leiterin der Diakonie, Renate Braun- Schmid, in ihrem Fazit hervor. Immer mehr bedürftige Menschen nutzten die Läden. Supermärkte entsorgten immer weniger Lebensmittel, die den Tafeln zukommen. Man bleibe am Thema dran, Tafelladenkisten an öffentlichen Orten aufzustellen. Die in der Lehrwerkstatt der Firma Wössner gefertigten Holzkisten sprächen mit ihrer Schlichtheit die Menschen an. Hilfe müsse nicht gläsern sein, so die drei Referenten, die die Kisten aus Holz als positives Symbol sehen. Anschließend wurden die Patinnen mit einem Präsent und einer Rose für ihre Arbeit belohnt. Mit Beiträgen am Klavier sorgte Regina Paulus für den würdigen Rahmen.