VolleyballTV Rottenburg ringt starken Aufsteiger aus Lüneburg nieder und hält ungeschlagen Kontakt zur Tabellenspitze

Der TV Rottenburg hat einen Tie-Break-Krimi gegen die VSG Lüneburg für sich und bleibt weiter ungeschlagen in der Volleyball-Bundesliga. 3:2 (17:25, 25:23, 25:16, 20:25, 15:8) hieß es vor 1800 begeisterten Zuschauern in der Tübinger Paul Horn-Arena.

Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger erlebte zwischendurch ein Wechselbad der Gefühle: "Wir haben zu viel nachgedacht. Aber trotzdem haben wir die vierte Goldmedaille im vierten Spiel. Alles super."

Nach Heimvorteil sah das zunächst aber gar nicht aus für die Rottenburger. Lüneburg spielte stark auf und legte gleich eine 8:2-Führung hin. Die Gastgeber reagierten und kämpften sich zum 12:13 heran. Doch dann legten die Gäste um die Ex-Rottenburger René Bahlburg und Falko Steinke wieder zu und gewannen den ersten Satz deutlich mit 25:17. Schon da wurde deutlich: Der Aufsteiger aus Lüneburg hat ein starkes Bundesliga-Team beisammen – mit richtig guter Annahme auf den clever agierenden Zuspieler Carlos Mora.

Doch im zweiten Satz drehte der TV Rottenburg seinerseits auf. 5:1 hieß es nach wenigen Ballwechseln und nun funktionierte auch das Blockspiel besser. Beim 8:4 wurde Falko Steinke zum ersten Mal fulminant abgeblockt, der bis dahin eine 100 Prozent-Quote im Angriff aufweisen konnte. Tom Strohbach und Rottenburgs Diagonalspieler Oli Staab übernahmen nun die Regie auf dem Feld. Es wackelte zwar ab und an die Annahme, aber die einheimischen Angreifer punkteten auch aus dem unteren Zuspiel.

Die Vorentscheidung fiel nach einer langen Rallye zum 19:14, und der nach der Partie zum besten Rottenburger Spieler gewählten Tom Strohbach machte den Punkt mit seinem wunderschön hohen wie harten Abschlag. Doch es wurde noch mal spannend, als Falko Steinke den längsten Ballwechsel des Spiels zum 22:23 verwandelte. Nur wenige Ballwechsel später war es wieder Steinke, der den entscheidenden Ball schlug – allerdings als Fehler an die Antenne. 25:23 hieß es damit für den TV Rottenburg und Satzausgleich.

Jetzt lief’s richtig gut für den Tabellenzweiten. Nun funktionierten auch die Angriffe über die Mitte, und die bei den letzten Spielen noch nicht perfekt abgestimmt wirkten. Felix Isaak und Fred Nagel zeigten eindrucksvoll, wie Lüneburg geknackt werden kann.

Die Vorentscheidung war der 2:1-Satzvorsprung aber noch nicht, denn Lüneburg wehrte sich eindrucksvoll. Mit sechs Punkten führten die Gäste gleich zu Beginn des vierten Durchgangs. Tijmen Laane punktete beinahe nach Belieben mit seinen Angriffen über außen. Auch einfaches Volleyball kann erfolgreich sein, das zeigte Lüneburg bis zum 25:20 im vierten Satz.

Im Tie-Break starteten die Teams im Gleichschritt. Während Rottenburg im Angriff die Bälle verteilte, setzte Lüneburg wieder auf seinen besten Akteur Laane. Dann wackelte Lüneburgs Prunkstück, die Annahme, als Sven Metzger zwei Aufschläge zum 8:6 durchbrachte. 10:7 legte wenig später Tom Strohbach mit einem Kracher nach. Jetzt tobte das "Tollhaus". Darauf hämmerte Strohbach den nächsten Punkt zur Vorentscheidung, bevor Falko Steinke die Antennen in der Tübinger Arena testete. Es hieß 12:7 für den TV Rottenburg, der danach den Gästen nur noch einen Punkt gestattete, ehe Fred Nagel mit einem Ass den Sieg klar machte.