Die Folk-Band Crossroads bei ihrem Konzert im Holzfachzentrum Lautermühle. Foto: Krimmling Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Irish Folk mit der Newcomer-Band Crossroads kommt gut an / Mit bezaubernder Gelassenheit

Das Holzfachzentrum Lautermühle bei Dietersweiler verwandelte sich beim Konzert der Gruppe Crosswind in ein irisches Pub.

Freudenstadt-Dietersweiler. Schon über eine Stunde vor dem Konzert floss dunkles Guinness-Bier aus dem Zapfhahn und an der Whisky-Bar von Immanuel Gruel herrschte reges Gedränge. "Unsere Gäste kommen immer früher vor Konzertbeginn. Offensichtlich sind alle schon gespannt, was an Verköstigung geboten wird, und natürlich bemüht, einen der besten Plätze zu bekommen", so Organisator Markus Beilharz.

Das Konzert mit "Crosswind", gefeierte Newcomer- Band der Irish-Folk-Szene, war schon Tage vorher ausverkauft. Wer sich auf eine musikalische Reise über die grüne Insel mitnehmen lassen wollte, wurde nicht enttäuscht. Mit viel Talent, Charme und Esprit wurden gefühlvolle Melodien voll zarter Romantik vorgetragen. Ohne die humorvollen Anekdoten, mit denen die vier jungen Irish-Folk-Künstler aus Nordrhein-Westfalen ihre Musikstücke ankündigten, hätte man ihre Musik schwerlich vom irischen Original unterscheiden können.

Durch verspielte, vielschichtige Klangdichtungen zeigten die Künstler auf, dass sie ihrer Musik mit Herz und mit Leidenschaft verbunden sind. Ruhige Balladen und einfühlsame Songs waren die Spezialität von Gitarrist Mario Kuzyna und Violistin Franziska Urton, die Beatrice Wissing in der Babypause vertritt, während Stefan Decker (Flöte Whistle) und Sebastian Landwehr (Gitarre, Concertina) für die quicklebendigen Reels und Jigs brannten. Mit seinen unterschiedlichen Ansätzen sorgte das Quartett für einen faszinierenden Sound im Holzfachzentrum. Begeistert wurden dazu die eindringlichen Refrains vom Publikum mitgesungen, wenn luftige Melodien auf flotte Tanzlieder trafen. Dass guter Folk nicht zwingend ein halsbrecherisches Feuerwerk sein muss, zeigte "Crosswind" mit einer Art musikalischer Wanderung über die idyllischen Weiden Irlands.

Das Liedgut reichte vom inoffiziell als Hymne der Royal Canadian Navy’s gehandelten "Barret’s Privateers" bis hinauf nach Schottland zu einer traurigen Ballade über einen Soldaten der in den Krieg zieht: "The King’s Shilling" von Ian Sinclaire. Bei den irischen Folksongs "County Down" oder "Cornerstone" konnte das Publikum nicht anders, als einzustimmen und kraftvoll mitzusingen. Stefan Deckers Eigenkomposition "The Winzig Pub" soll hingegen nicht vom kleinsten Pub Dublins handeln, sondern sich auf ein in der Tat "winziges" Irish Pub irgendwo im Münsterland beziehen. Jedenfalls schrieben Decker, Kuzyna, Landwehr und Urton Abwechslung bei ihrem Konzert groß und strahlten im Spiegel ihrer Musik eine bezaubernde Gelassenheit und Ruhe aus.

Der Ruf nach mehreren Zugaben und der Beifall im Anschluss hätten kaum stürmischer ausfallen können. Dem entsprachen die jungen Künstler reichlich und mit sichtlicher Freude.