Wie beim Weltcup-Rennen in Albstadt sollen die Zuschauer auch in Freudenstadt hautnah dabei sein. Foto: Küstenbrück

Bundesligarennen im September gehört zur höchsten Kategorie in Deutschland.

Freudenstadt - "Freudenstadt könnte ein Zentrum des Mountainbike-Sports werden", ist Oberbürgermeister Julian Osswald zuversichtlich. Zurzeit wird die Strecke in Christophstal am Finkenberg gebaut. Im September werden rund 10 000 Zuschauer zum ersten Rennen erwartet.

Die Hauptstadt des Schwarzwalds, wie OB Osswald Freudenstadt gerne nennt, bietet gute Voraussetzungen für das Mountainbiken. Das machten Stephan Salscheider von der Firma Skyder aus Albstadt und Christian Ludewig aus Pfalzgrafenweiler von der Firma Pro-Cycl bei einer Informationsveranstaltung deutlich, zu der Firmenvertreter als mögliche Sponsoren und Vertreter von Polizei und Forst eingeladen waren.

Single-Trail ist 3,6 Kilometer lang

Die beiden Firmen bauen den Single-Trail, wie die 3,6 Kilometer lange Mountainbike-Strecke im Fachjargon heißt und organisieren am 23. und 24. September die erste Großveranstaltung, ein internationales Mountainbike-Bundesligarennen.

Obwohl die Entscheidung für den Rundkurs in Christophstal Ende September vergangenen Jahres im Gemeinderat nicht einstimmig fiel, zeigt sich Stadtoberhaupt Julian Osswald stolz darauf, dass die bundesligataugliche Strecke gebaut wird und das ganze Jahr von Mountainbikern kostenfrei genutzt werden kann. "Wir freuen uns auf ein tolles Event", betonte der OB im Blick auf den September. "Den Menschen der Region Sport und Unterhaltung bieten" nannte Stephan Salscheider in seiner Präsentation das Motto für das Bundesligarennen im September, für das er in der Informationsveranstaltung kräftig die Werbetrommel rührte. Damit wolle man in Freudenstadt eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung in der Königsdisziplin Cross-Country (XCO) etablieren. Freudenstadt habe gleich zum Auftakt vom Weltverband UCI den internationalen höchsten Status C1 erhalten, was bedeutet, dass es zu fünf Austragungsorten im Bundesgebiet gehört, von denen nur drei diesen höchsten Status haben.

Neben dem Cross-Country am Finkenberg war auch ein Sprintrennen auf dem Marktplatz als Rahmenprogramm geplant. Dies müsse aber wegen der anstehenden Bauarbeiten in der Innenstadt auf das nächste Jahr verschoben werden, erläuterte OB Osswald. An den beiden Veranstaltungstagen sind laut Christian Ludewig die Zuschauer stets nah an den Mountainbikern dran. Teilweise können sie auf den Kurs herabsehen. Alle Sektoren seien gut erreichbar.

Warum Mountainbiken in Freudenstadt? Auf diese Frage ging Stephan Salscheider ebenfalls ein. Freudenstadt habe sich als Etappenort des Mountainbike-Rennens Trans-Schwarzwald bereits bewährt. Außerdem bezeichnete er die Stadt als "weltoffener Gastgeber für ein hochkarätiges internationales und nationales Teilnehmerfeld und Publikum", was OB Osswald und Tourismusdirektor Michael Krause natürlich gerne hörten.

Keine Parkplätze für Zuschauer

Krause erläuterte, dass hinter dem Rennen auch eine touristische Zielsetzung steht. Sport spiele heute bei der Imagebildung einer Destination eine immer größere Rolle. Von der Topografie sei Freudenstadt ideal für den Mountainbike-Trail. Er hoffe, dass die Strecke bereits im Mai eröffnet werden kann.

Aus den Reihen der Besucher fragte Hotelier Michael Kaltenbach nach der Beseitigung des Mülls nach einer Großveranstaltung bei der man mit 10 000 Besuchern rechne. Stephan Salscheider sicherte zu, dass der Abfall mehrmals beseitigt wird. "Da sorgen wir dafür". Das gehöre zum Gesamtpaket der Veranstalter dazu.

Kaltenbach wollte auch wissen, wie es um Parkplätze gestellt ist und wie sich die Veranstaltung mit der Eventgastronomie am Bärenschlössle verträgt, wo sich der Start- und Zielbereich befindet.

Dazu erläuterte OB Julian Osswald, dass es im Christophstal keine Parkplätze für Zuschauer geben werde. Nur die Fahrzeuge, die müssen und die Anlieger könnten an den beiden Tagen ins Tal fahren. Es werde einen Shuttleservice geben, ferner würden vermutlich viele Zuschauer mit dem Fahrrad kommen.

Für die Öffentlichkeit werde es zusätzlich noch eine Informationsveranstaltung geben. Es seien noch eine Menge Details zu klären, so der OB. Mit dem Pächter des Bärenschlössles sei die Veranstaltung bereits abgestimmt worden. Dort werde es an diesem Wochenende keine Veranstaltung geben.

Um die Besucher des Infoabends für den Mountainbike-Sport zu begeistern, hatten die Organisatoren auch Moritz Milatz aus Freiburg eingeladen. Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Mountainbiker und Olympiateilnehmer. Er fährt Weltcuprennen mit und zeigte an seinem Fahrrad, dass Mountainbiken heutzutage auch eine Menge mit High-Tech zu tun hat.