Jede Menge zu Ehrende gab es im Sportlertreff Glatten (von links): Sven Voss (SF Göttelfingen), Walter Morlok (SV Alpirsbach-Rötenbach), Horst Müller (SG Herzogsweiler – Durrweiler), Erich Beutler (SG Dettlingen – Bittelbronn), Obfrau Andrea Fischer, WfV Lehrwart Rainer Bergmann, Haldun Aksakal (SV Schopfloch) und Karl Wilhelm Braun (SF Göttelfingen). Foto: Blum Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballDie Hallwangerin Andrea Fischer bleibt nach einiger Zeit des Haderns weiter Schiedsrichterobfrau der Gruppe Freudenstadt

Von Klaus Blum

Harmonisch ist die jüngste Hauptversammlung der Schiedsrichtergruppe Freudenstadt im Glattener Sportlertreff verlaufen. Es gab aber auch mahnende Worte. Auf der Tagesordnung stand zudem die eventuelle Neuwahl eines Schiedsrichterobmanns oder einer -obfrau. Das gute vorweg: Andrea Fischer wurde für eine weitere Amtszeit gewählt – obwohl sie selbst vorher damit haderte, sich noch einmal aufstellen lassen zu wollen.

Es war eine prominente Runde, die Obfrau Andrea Fischer begrüßen durfte: Von Seiten des Bezirks war Hans Dieter Leins vertreten, stellvertretend für Sportkreispräsident Alfred Schweizer, sowie Dieter Arnold stellvertretend für Bezirksvorstand Edgar Pakai, der die Grußworte des Bezirksvorstandes überbrachte. Für den Gastgeber SV Glatten waren dessen Vorsitzender Raijko Padic und der Ehrenvorsitzende Hans-Dieter Österle zugegen. Lehrwart Rainer Bergmann vertrat seitens des Württembergischen Fußballverbandes den Verbandsschiedsrichterausschuss. Zudem gesellten sich Bezirksschiedsrichterobmann Frank Hinterlang und Obmann Markus Teufel mit ihrem kompletten Ausschuss der Gruppe Horb dazu.

Nach der Begrüßung ging Obfrau Andrea Fischer auf die aktuellen Themen ein, die seit der letzten Wahl den Ausschuss prägten. Mehrfach mussten die anfallenden Arbeiten neu koordiniert werden, da Wolfgang Reimann aus dem Ausschuss ausschied und Günter Kipp erkrankte. Für Reimann fand man mit Patrick Kuhn einen ITler, der zwischenzeitlich die Homepage der Gruppe pflegt. Marcel Schilling übernahm kurzfristig die Einteilung der Jungschiedsrichter von Günter Kipp, die zwischenzeitlich in den Händen von Hans Knerr lag, der auch die Einteilung der Aktiven leitet. Sehr gut angekommen ist die Einteilung von Knerr, der die Spiele bereits vier Wochen vor Spielbeginn herausschickt.

Erfreulich blickt Obfrau Andrea Fischer auf die Einführung des Onlinespielberichts zurück. Befürchtungen, dass Schiedsrichter wegen der Neuerung wegbrächen, stellten sich als unbegründet heraus. Trotz minimaler Rückgänge kann die Gruppe noch auf 82 Referees zurückgreifen, wobei sich derer zehn im passiven Status befinden. Von den angebotenen Neulingskursen 2011 und 2013 sind von 30 ausgebildeten Schiedsrichter immer noch 23 aktiv. Mit Schiedsrichtern bis 30 Jahre sieht sich die Gruppe gut aufgestellt.

Ohne abgelegten Leistungstest geht es nicht in der Region

Ab da klafft dann aber ein großes Loch, das es zu stopfen gilt. Obfrau Fischer wünscht sich, dass ehemalige Spieler die Ausbildung zum Schiedsrichter wahrnehmen. Mit nur zwei Schiedsrichterinnen ist auch bei den weiblichen Unparteiischen ein Manko zu verzeichnen. Acht Schulungsabende und drei angebotene Leistungsprüfungen wurden von der Gruppe abgehalten. Nach anfänglichem Missmut haben die Schiedsrichter der Gruppe begriffen, dass es ohne abgelegten Leistungstest nicht in obere Regionen geht. Ein Assistentenlehrgang war ebenfalls gut besucht, sodass bei den Gespannspielen eine erfolgreiche Aufbauarbeit zu beobachten ist.

Bei Lehrgängen in Wangen ist die Gruppe mit Jungschiedsrichtern gut vertreten. Mit Patrick Kuhn, Sebastian Haug und Marc Kevin Beutler schickte die Freudenstädter Schiedsrichtergruppe in den vergangenen drei Jahren Schiedsrichter in die Beobachtung zur Landesliga, die jeweils knapp scheiterten. Insgesamt betrachtet die Obfrau die Zusammenarbeit mit den Vereinen im Bezirk als sehr gut, mahnt aber trotzdem an, dass es zu Engpässen kommen wird, wenn keine neuen Schiedsrichter nachrücken.

Nicht im Stande ist die Gruppe im Moment, einen Bezirksligabeobachter sowie einen Lehrwart zu stellen. Bescheiden sind auch die Aktivitäten in der Gruppe, was sich laut Fischer aber ändern soll. Gearbeitet werden muss auch an den vielen Spielrückgaben, die der Obfrau ein Dorn im Auge sind und Einteiler Hans Knerr sehr viel unnötige Arbeit bereiten. Zum Abschluss ihrer Laudatio bedankte sich Andrea Fischer bei den Verantwortlichen des Verbandsschiedsrichterausschusses Horst Ebel, Christine Geltenbordt - Maier, Thomas Proksch, Guiseppe Pallila und Hardy Landbeck, sowie den Schiedsrichtergruppen, mit der die Gruppe Freudenstadt im Austausch steht.

Bevor die Ehrungen anstanden, überbrachte WfV-Lehrwart Rainer Bergmann die Grüße von Verbandsschiedsrichterobmann Guiseppe Palilla und Christine Baitinger und stellte gleichzeitig die Arbeit des Verbandsschiedsrichterausschusses vor.

Nach der Wahl spricht Versammlung Fischer volles Vertrauen aus

Rainer Bergmann war es dann auch vorbehalten, die Jubilare zusammen mit Obfrau Andrea Fischer zu ehren. Die bronzene Ehrennadel für 15 Jahre erhielten Haldun Aksakal (SV Schopfloch) und Karl Wilhelm Braun (SF Göttelfingen). Silber (20Jahre) konnte an Sven Voss (SF Göttelfingen) und Walter Morlok (SV Alpirsbach Rötenbach) vergeben werden. Mit Gold ausgezeichnet wurden Horst Müller (SG Herzogsweiler-Durrweiler) sowie Erich Beutler (SG Dettlingen-Bittelbronn). Hans Dieter Österle konnte anschließend dem Ausschuss die einstimmige Entlastung bescheinigen.

Auf der Tagesordnung stand auch die Wahl eines möglichen neuen Obmannes beziehungsweise einer Obfrau. Andrea Fischer informierte, dass sie nach langem Überlegen beschlossen habe, nochmals zu kandidieren, was ihr den ersten Applaus einbrachte. Der Zweite folgte zugleich, nachdem die Versammlung ihr einstimmig das volle Vertrauen aussprach.