SPD-Politiker aus Karlsruhe und Freudenstadt besichtigten auch die Baustelle im Stadtzentrum von Karlsruhe. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder-Bote

SPD-Stadträte und Kreisräte aus Karlsruhe und Freudenstadt erörtern Zusammenarbeit

Kreis Freudenstadt/Karlsruhe. Die touristische Zusammenarbeit zwischen der Stadt Karlsruhe und dem Nordschwarzwald soll ausgebaut werden. Dies ist die übereinstimmende Meinung der SPD-Stadtratsfraktion Karlsruhe und der SPD-Kreistagsfraktion Freudenstadt.

Beim Besuch einer Delegation aus dem Nordschwarzwald wurden in Karlsruhe weitere Schritte eingeleitet. Durch den neuen Nationalpark habe der Nordschwarzwald auch für Einheimische und Gäste in der städtischen Region Karlsruhe/Rastatt an Attraktion gewonnen, waren die Fraktionsvorsitzenden Gerhard Gaiser (Kreis Freudenstadt) und Parsa Marvi (Karlsruhe) überzeugt.

In einer Anfrage an die Karlsruher Stadtverwaltung hatte sich die SPD-Stadtratsfraktion dafür eingesetzt, dass auch Übernachtungsgäste in Karlsruhe in den Genuss des so genannten Konus-Systems kommen. Das bedeutet für Urlauber die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn im gesamten Schwarzwald zwischen Karlsruhe und Waldshut.

Bislang können zwar Schwarzwaldurlauber mit dem Konus-Ticket kostenlos in die Fächerstadt und zurück reisen, ein kostenloser Trip in den Schwarzwald ist für Übernachtungsgäste in Karlsruhe jedoch nicht möglich. Um dies zu ändern, hatten die beiden Fraktionsvorsitzenden Kontakt aufgenommen (wir berichteten). Angeführt von ihrer Landtagskandidatin Uta Schumacher aus Loßburg, suchten die Freudenstädter Kreisräte Gerhard Gaiser und Eberhard Haug ihre Karlsruher SPD-Kollegen Parsa Marvi und Michael Zeh, unterstützt von Fraktionsgeschäftsführer Christian Eheim und wissenschaftlicher Mitarbeiterin Susanne Oppelt, im Haus der Fraktionen in Karlsruhe auf.

"Die Stadt Karlsruhe wird mit dem neuen Oberbürgermeister Franz Mentrup zunehmend ihrer Rolle als Oberzentrum gerecht und versucht, auch im Tourismus Impulse für die Region zu setzen", meinte Marvi. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Stadtverwaltung die SPD-Anfrage positiv beantworten werde. Gerhard Gaiser verwies auf die guten Erfahrungen, die im Schwarzwald mit dem Konus-System gemacht wurden. Mit der Einführung der Gästekarte Schwarzwald plus vor zwei Jahren werde das Angebot an kostenlosen Freizeit-Attraktionen in der Region weiter ausgebaut, ergänzte Uta Schumacher.

Wie Geschäftsführer Christian Eheim ausführte, gehe man davon aus, dass das erweiterte Konus-Angebot über eine kleine Umlage pro Übernachtung finanziert werden könne. Der vor zwei Jahren gegründete Nationalpark wirke sich dauerhaft auf den Tourismus im Schwarzwald aus und erhöhe dessen Attraktivität, waren sich die Genossen sicher. Kreisrat Eberhard Haug aus Freudenstadt verwies auf das "Erfolgsmodell Murgtalbahn", das in das Verkehrskonzept des Nationalparks eingebunden und noch stärker genutzt werden solle. Doch auch auf weiteren Gebieten wie etwa Wandern, Radfahren, Natur-Abenteuer, Shoppen und Kultur könne der Gäste-Austausch durchaus noch belebt werden.

Die Gesprächsrunde schmiedete bereits Pläne, umweltfreundliche Sonderzüge als "Nationalpark-Express" aus dem Raum Karlsruhe/Rastatt mit der S-Bahn durch das Murgtal in die Nationalparkregion nach Baiersbronn und Freudenstadt zu schicken. Ein solcher Versuch könne mit einem gemeinsamen ganztägigen Nationalpark-Ausflug von SPD-Ortsvereinen aus Nordbaden gestartet werden. Diese und andere Konzepte sollen bei einem weiteren Treffen im Oktober vertieft werden. In ihren Heimatgemeinden Freudenstadt und Baiersbronn wollen die SPD-Fraktionen per Antrag die Tourist-Informationen bitten, weitere Möglichkeiten der verstärkten touristischen Zusammenarbeit zwischen Karlsruhe und dem Nordschwarzwald auszuloten und den Gemeinderäten darüber zu berichten.