Der beste Turniertorhüter Serge Mietchop schnappt sich den Ball im Endspiel vor dem Mainzer Stephane Eba-Eba (links), der von Godet (4) zusätzlich abgeschirmt wird. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Pfingstturnier: 1:0-Sieg gegen TP Mazembe verdient. Elfmeter-Drama im Halbfinale.

Ergenzingen - Tusch und Narhallamarsch für den FSV Mainz 05. Nach vier Finalniederlagen in Folge bendete der A-Junioren-Bundesligist aus der Fastnachtshochburg gestern seinen Endspielfluch beim internationalen Pfingstturnier in Ergenzingen mit einem 1:0-Sieg gegen den TP Mazembe.

Die inoffizielle Mainzer Hymne erklang nach dem goldenen Treffer von Necmi Gür in der 47. Minute und damit zu einem Zeitpunkt, als die Rheinhessen deutlich machten, dass sie nicht wieder als Zweiter die Breitwiese verlassen wollten. "Das ist wirklich kein Spaß, hier immer am Ende als Verlierer vom Platz zu gehen", hatte Trainer Stefan Sartori bereits vor dem Anpfiff eine hochmotivierte FSV-Truppe versprochen. Welche Schlussfolgerungen er aus der 2:4-Gruppennniederlage im besten Turnierspiel gezogen hatte, wollte er in Anwesenheit seines interessiert lauschenden Kollegen Regis Laguesse allerdings nicht verraten, der ihm dann listig, "so viel Erfolg wie in den letzten Endspielen" wünschte.

Dass es schließlich mit dem ersten Sieg bei der sechsten Mainzer Teilnahme klappte, war unter anderem der starken Leistung der beiden 05-Innenverteidiger Fabian Kalig und Martin Kramer zu verdanken, die die beiden schnellen und technisch starken Spitzen der Kongolesen, Ragon und Lishindi, im Gegensatz zum Samstag weitgehend im Griff hatten. Damit wurden die Afrikaner ihrer gefährlichsten Waffen beraubt, die ihre beste Chance schließlich durch ein Fast -Eigentor von Kalig (32.) und einen fulminanten Weitschuss ihres diesbezüglichen Experten Tony (35.) verbuchten. Mit Hilfe der Latte konnte Torwart Jannik Huth gerade noch Schlimmeres gegen den Kracher des 18-Jährigen verhindern, der auf diese Weise schon beim Testspiel in Freudenstadt gegen die Stuttgarter Kickers und im Gruppenspiel gegen den TuS Ergenzingen getroffen hatte.

Der FSV Mainz 05 hatte vor allem in der zweiten Halbzeit deutlich mehr vom Spiel und auch die klareren Chancen, wobei Mulanda in der 44. Minute mit dem Kopf auf der Linie retten musste. Zwei weitere Gelegenheiten waren in der Entstehung umstritten. So sah es bei einem indirekten Freistoß aus sechs Metern eher nicht nach einem geplanten Rückpass aus, und als eine Minute später Necmi Gür allein auf das Tor zusteuerte, tat er das wohl aus einer Abseitsposition. Gut, dass in beiden Fällen das Leder noch abgeblockt werden konnte.

Ebenfalls nur ein Treffer war zuvor im Spiel um Platz drei gefallen. In einer weiteren Neuauflage eines Gruppenspiels setzte sich dabei mit Standard Lüttich einer der Favoriten gegen Young Boys Bern durch. Hatte die Partie am Tag zuvor 0:0 geendet, benötigte es diesmal eines sehr schmeichelhaften Elfmeters, den Reda Taadi allerdings sehenswert oben ins Tordreieck setzte (16.). Die große Ausgleichschance der gut mitspielenden Schweizer verpasste unmittelbar vor dem Abpfiff der am langen Pfosten nach einem Eckball vollkommen frei stehende Nuno Da Silva.

Dabei standen die Spieler aus Bern und Umgebung am Vormittag sogar noch unmittelbar vor dem Einzug in das Endspiel. Im Spiel gegen TP Mazembe fiel kein Treffer, so dass ein sich dann dramatisch entwickelndes Elfmeterschießen über den Finaleinzug entscheiden musste. Im Shootout waren die Afrikaner mit 12:11 die Glücklicheren und feierten danach zur Freude der Zuschauer ausgelassen mit einer Tanzeinlage ihren Erfolg. Ebenfalls knapp ging es im anderen Halbfinale zwischen dem FSV Mainz 05 und Standard Lüttich zu. Die Entscheidung brachte ein Treffer (46.) von Stephane Eba -Eba.

Mehr als nur ein Trostpreis war für die Delegation des TP Mazembe der bei der Siegerehrung bekannt gegebene Gewinn von gleich drei Sonderpreisen des 41. Pfingstturniers. Zum besten Torwart wählten die Trainer der beteiligten Mannschaften Serge Mietchop. Der zusammen mit dem Mainzer Steven von der Burg (je drei Treffer) erfolgreichste Turnier-Torschütze Ragon Pembele wurde zum besten Turnierspieler vor Reda Jaadi (Lüttich) und Stephane Eba-Eba (Mainz) bestimmt. Der FSV Mainz 05 war die offensivstärkste Mannschaft; den Fairnesspokal nahm die TSG Balingen mit. Doch der größte Pott, der Bau Invest-Cup geht endlich nach Mainz.