So wenig Hausmüll wie im Kreis Freudenstadt fällt in keinem anderen ländlichen Kreis in Baden-Württemberg an. Foto: Weißbrod

So wenig Hausmüll wie im Kreis Freudenstadt fällt in keinem anderen ländlichen Kreis in Baden-Württemberg an.

Kreis Freudenstadt - Wenn Umweltminister Franz Untersteller die Abfallbilanz des Landes vorstellt, ist das für den Kreis Freudenstadt seit einigen Jahren stets Grund zum freuen. So auch diesmal: Der Kreis hat seinen Spitzenplatz unter den neun ländlichen Kreisen verteidigt.

Und dies, obwohl der Kreis Freudenstadt in der Abfallbilanz 2014 sein Spitzenergebnis vom Vorjahr nicht ganz erreichen konnte. Das Aufkommen an Haus- und Sperrmüll einschließlich Geschäftsmüll aus öffentlicher Sammlung betrug 7914 Tonnen. das entspricht 69 Tonnen pro Einwohner und Jahr. 2013 waren es insgesamt noch 339 Tonnen weniger. Das Hausmüllaufkommen lag im vergangenen Jahr bei 5808 Tonnen (51 Tonnen pro Einwohner und Jahr). Zudem wurden 2106 Tonnen Sperrmüll gesammelt (18 Tonnen pro Jahr und Einwohner).

"Abfallaufkommen und Gebühren bleiben in Baden-Württemberg auch weiterhin auf einem niedrigen Niveau", sagte Umweltminister Franz Untersteller gestern bei der Vorstellung der Abfallbilanz Baden-Württembergs für das vergangene Jahr. Über die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger in den Stadt- und Landkreisen wurden 11,97 Millionen Tonnen kommunaler Abfall aus den Haushalten, der Bauwirtschaft und haushaltsähnliche Abfälle aus der Industrie entsorgt. Das waren rund 116 000 Tonnen oder knapp ein Prozent mehr als im Vorjahr mit 11,85 Millionen Tonnen.

Wegen der Bevölkerungszunahme im Land um knapp 75.000 Einwohner ist das Gesamtaufkommen an häuslichen Abfällen, also die Summe aus Haus- und Sperrmüll einschließlich Geschäftsmüll aus öffentlicher Sammlung, getrennt erfassten Wertstoffen aus Haushalten sowie Abfällen aus der Biotonne, gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent auf 3,8 Millionen Tonnen leicht angestiegen. "Das Pro-Kopf-Aufkommen hat jedoch um ein Kilogramm je Einwohner und Jahr auf nun 356 Kilogramm weiter abgenommen", erklärte Untersteller. Das durchschnittliche Haus- und Sperrmüllaufkommen sei im sechsten Jahr nacheinander auf einen Rekordwert von 143 Kilogramm pro Einwohner und Jahr gesunken.

Im Hinblick auf die großen Differenzen in den einzelnen Stadt- und Landkreisen betonte Umweltminister Untersteller die regional unterschiedlichen Rahmenbedingungen, die einen direkten Vergleich nur schwer ermöglichten. So fallen in der Regel in ländlichen Gebieten weniger Restabfälle an als in der Stadt. Und je nachdem, wie in den einzelnen Kreisen die gewerblichen Abfälle entsorgt werden, enthält die Statistik im Bereich Haus- und Sperrmüllaufkommen auch unterschiedliche Mengen an Geschäftsmüll.

Mehr als die Hälfte der 44 Stadt- und Landkreise konnten ihr Pro-Kopf-Aufkommen reduzieren, sagte Franz Untersteller. Den größten Rückgang erreichte die Stadt Pforzheim mit einem Minus von zehn Kilogramm pro Einwohner und Jahr.

Mit 69 Kilogramm Haus- und Sperrmüll , so viel wie im Kreis Freudenstadt, führt der Kreis Calw die Kategorie "Städtische Kreise" an. Am anderen Ende der Tabelle findet sich hier der Kreis Göppingen wieder mit 208 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Im laufenden Jahr beträgt die durchschnittliche Jahresabfallgebühr für einen Vier-Personen-Haushalt rund 150 Euro. "Damit bleiben die Gebühren auf niedrigem Niveau und sind auch im bundesweiten Vergleich weiterhin sehr günstig", betonte der Umweltminister.