Das Vorstandsteam des SPD-Ortsvereins (von links): Beisitzer Jürgen Veimelka, Eberhard Haug (Kassierer), Volker Schmitz (stellvertretender Vorsitzender), Vanessa Schmidt (Vorsitzende), Kreisvorsitzender Gerhard Gaiser und Tobias Frommann (Beisitzer und stellvertretender Kreisvorsitzender). Foto: Adrian

SPD-Ortsverein befasst sich bei Mitgliederversammlung mit Entwicklung in Stadt und Landkreis.

Freudenstadt - Delegiertenwahlen und Vorstandsnachwahlen standen auf der Tagesordnung bei der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Freudenstadt. Außerdem nahm Eberhard Haug zu den Entwicklungen in Stadt und Landkreis Stellung.

Bei der Versammlung im Restaurant Schwanen richtete Kreisvorsitzender Gerhard den Blick auf die am 13. März 2016 anstehenden Landtagswahlen. "Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren", so der Kreisvorsitzende, der auch darauf hinwies, dass es bei der CDU wohl "interne Schwierigkeiten" bei der Kandidatennominierung geben werde, eine Entwicklung, die die SPD für sich nutzen wolle.

Neue Weichenstellungen seien für die Partei notwendig, intensive Vorbereitungen aller Ortsvereine stünden an, gemeinsam wolle man kämpfen und die Bürger von der Politik der SPD überzeugen. "Wir können ein eigenes Mandat im Kreis Freudenstadt erringen, wenn alle sich engagieren und mitarbeiten", hofft Gaiser.

So galt es denn auch, die Delegierten und Ersatzdelegierten zur Nominierung der Landtagskandidaten 2016 zu wählen. Dank guter Vorbereitung durch die Vorsitzende ging die Wahl zügig über die Bühne. Es wurden Tobias Frommann, Eberhard Haug, Vanessa Schmidt, Manfred Kohl, Anne Friedrich, Regine Haug, Ulrich Kohlhaas und Jürgen Veimelka als Delegierte gewählt, als Ersatzdelegierte stehen Rolf Egeler, Heiner Geighardt, Michael Duffner, Karl Müller und Günter Braun zur Verfügung.

Auch eine Nachwahl für den Vorstand stand an. Anne Friedrich, bislang Beisitzerin, wurde zur Schriftführerin gewählt. Als neue Beisitzer fungieren Ulrich Kohlhaas und Jürgen Veimelka. Weiterhin wurde Helmut Grandpré, Kassierer seit 18 Jahren, aus Altersgründen aus seinem Amt entlassen. Als Dank für seine engagierte Arbeit bekam er einen Geschenkkorb überreicht. Eberhard Haug wird nun die Aufgabe des Kassierers übernehmen.

Eberhard Haug, Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Freudenstadt und Mitglied des Kreistags, nahm Stellung zu den wichtigsten Themen beider Gremien und bot den Mitgliedern Gelegenheit, diese zu diskutieren, wobei es zuweilen auch emotional wurde.

Zunächst wandte er sich den im Kreistag behandelten Fragestellungen zu. Das Spektrum reichte von der Finanzsituation über den Streit der Fraktionen um die Kreisumlage und die seit Jahren problematische Situation der Krankenhäuser Freudenstadt und Horb bis zum Nationalpark, wobei es bei Letzterem insbesondere um die Verkehrssituation ging. Scharf kritisierte Haug Oberbürgermeister Julian Osswald, der einerseits im Kreistag für die Einsparung von Personalkosten plädiert habe, andererseits aber für die Stadtverwaltung Mehrausgaben für das Personal in Höhe von rund 300.000 Euro befürwortet habe.

Was die Krankenhäuser angeht, zeigten die Mitglieder wenig Verständnis für die exorbitant hohen Kosten, die gerade für Horb angesetzt wurden, und äußerten Kritik daran, dass immer noch kein Ende der Investitionen abzusehen sei. Niemand ließ allerdings Zweifel daran, dass das Krankenhaus Freudenstadt wegen seiner Insellage unbedingt erhalten bleiben müsse und hinsichtlich der Standortfrage noch zu klären sei, wo ein Neubau errichtet werden solle.

Mit den Worten "Wir suchen eine optimale Lösung für den ganzen Kreis" versuchte Gerhard Gaiser, die Wogen zu glätten. Auch zu den Plänen in Freudenstadt nahm der Fraktionsvorsitzende Stellung und legte einen "Masterplan" für das Neubaugebiet in der Nordstadt vor, der gerade diskutiert wird. Beschlossen sei der Neubau der Jugendherberge, für die das Jugendherbergswerk fünf bis sechs Millionen Euro aufzuwenden bereit sei. Auch der Neubau des Freibads am Panoramabad ist beschlossene Sache, befindet sich aber noch in der Planungsphase, die auch die Parkplatzfrage einbezieht. Ein neuer Rutschenturm wird ebenfalls errichtet werden, für den alleine 1,8 Millionen Euro vorgesehen sind. Das Regierungspräsidium habe bereits einen Zuschuss von 800 000 Euro bewilligt.

Noch als Zukunftsmusik zu sehen seien ein großes Kunstrasenspielfeld, der Neubau eines Multifunktionshauses in der Nordstadt wie auch die Planung eines Naturbadesees am Langenwaldsee in Zusammenarbeit mit dem dortigen Hotelbesitzer. Hier hoffe man auf eine Bezuschussung aus dem Leader-Programm. Auch sei es denkbar, diesen Standort als Ausgangspunkt für das bis zum Jahr 2025 geplante Grünprojekt über das Christophstal bis nach Baiersbronn vorzusehen.

Haug ging auch auf die Diskussion ein, im Hotel Birkenhof Flüchtlinge unterzubringen, was von vielen Anwesenden, nicht aber vom Fraktionsvorsitzenden, befür-wortet wurde.

Ebenfalls diskutiert wurde von den Mitgliedern unter anderem die Planung des Stadt- und Kongresshotels an der Turnhallestraße. Haug betonte, dass die SPD das Hotel befürworte, aber großen Wert darauf lege, eine Einigung mit Anwohnern zu erzielen und die Stadtverträglichkeit zu prüfen.