Ausschusssitzung: Entsorgung wird neu ausgeschrieben / Phosphorrückgewinnung noch nicht marktreif

Von Hartmut Breitenreuter

Freudenstadt. Der Klärschlamm aus den Kläranlagen Freudenstadt, Baiersbronn und Aach wird vorerst weiterhin der Verbrennung zugeführt. Das teilte die Stadtverwaltung Freudenstadt in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur und Umwelt mit. Der bestehende Entsorgungsvertrag läuft Ende des Jahres aus. Bis dahin soll eine europaweite Ausschreibung erfolgen.

Eberhard Orzschig, technischer Leiter des Eigenbetriebs Abwasserreinigung erläuterte in der Sitzung, dass die Mitverbrennung in Anlagen wie Zementwerken oder bei der Müllverbrennung die bislang einzig wirtschaftliche Möglichkeit sei, den Klärschlamm loszuwerden. Die Ausbringung auf landwirtschaftlichen Flächen sei zwar noch erlaubt, es gebe aber so gut wie keine Abnehmer mehr, weil in den Nährstoffen auch Schadstoffe enthalten sind. Außerdem gebe es ab 2017 neue düngerechtliche Vorgaben.

Die Verwertung in Biogasanlagen sei ebenfalls möglich. Aber der Kaltenhof bei Leinstetten, die einzige Anlage in der Region, wo entsprechende Lagerkapazitäten bestehen, sei ausgelastet, erläuterte Orzschig. Die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm sei noch nicht marktreif, da der Phosphor auf dem Weltmarkt noch zu billig sei.

Orzschig erinnerte daran, dass 2006 auf der Mülldeponie Bengelbruck eine Monoverbrennung von Klärschlamm geplant war, um die Asche für eine spätere Rückgewinnung von Phosphor zu lagern. Dies habe sich aber wegen der Finanzierung und weil es noch kein konkurrenzfähiges Verfahren zur Rückgewinnung von Phosphor gebe, zerschlagen. Es bleibe also nur den Klärschlamm wie biher von einem Unternehmen entsorgen zu lassen, das ihn dann der Mitverbrennung in einer Anlage zuführe.

Das Thema schwele aber weiter, so Orzschig. Die Stadt werde den Ausschuss zu gegebener Zeit weiter über den Stand der Phosphorrückgewinnung informieren.