Empfingens Mike Beilharz (hier gegen Freudenstadt Dominik Graf) Will gegen Dornstetten siegen. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Michael Neumann hat Respekt / Beide Derbykontrahenten müssen punkten

Von Holger Rohde SG Empfingen – SG Dornstetten (Samstag, 14.30 Uhr). Das dritte Derby-Wochenende in Folge sorgt für mächtig Spannung: Welche der beiden SG-Teams kann die Serie siegloser Spiele beenden?Oder gibt es ein Unentschieden, mit dem keiner der beiden Trainer so wirklich glücklich wäre. Empfingens Coach Michael Neumann nicht, weil seine Mannschaft seit fünf Spielen ohne einen Sieg ist. Das Jubeln ohnehin beinahe verlernt hat. Der Grund: Seit vier Spielen haben die Empfinger Kicker die Seuche am Kickstiefel und treffen das Tor nicht mehr.

Alles nur Pech, Zufall, unglückliche Umstände? Nicht für Neumann. Der SG-Coach findet klare Worte: "Es ist ein Spiegelbild der vergangenen vier Wochen im Training. Die Spieler sind zu unkonzentriert. Da dachten wohl einige, dass 15 Punkte ein Ruhekissen sind. Doch dem ist nicht so." Deswegen hat Neumann zusammen mit Spieler-Co-Trainer Markus Link in dieser Woche im Training angezogen. "Wir müssen körperlich Kraft tanken und dürfen die letzten drei Partien vor der Winterpause nicht herschenken. Dies haben wir bereits in den letzten fünf Spielen oft genug getan."

Neumann hat klare Erwartungen an seine Akteure: "Natürlich sind wir eine junge Mannschaft, die sich entwickeln muss. Aber hierfür muss ich ständig etwas tun, darf nicht nachlassen." Diese Woche wurde zusammen mit der A-Jugend trainiert, "da hatten wir 20 Leute im Training, da kannst Du als Trainer einfach mehr machen".

Eine Bringschuld haben allerdings auch die Akteure selber: "Wir können nur zurückfinden in die Spur, wenn die Spieler unter der Woche im Training Vollgas geben. Da holt man sich das Selbstvertrauen für die Spiele. Mit dieser Grundlage müssen sie ein Stück weit den Fußball leben, nur halbherzig geht in der Landesliga nicht." Leidenschaft, Kampfgeist, Konzentration und Laufbereitschaft - all diese Attribute gehören für Neumann zur Eigenmotivation seiner Akteure.

Auf denen natürlich auch ein gewisser Druck lastet: Empfingen ist daheim gegen den Tabellenletzten natürlich Favorit. Hat allerdings neben dem vernagelten Tor und den fehlenden Siegen daheim erst einen "Dreier" unter Dach und Fach bringen können. "In unserer momentanen Situation ist es egal, gegen wen wir spielen. Wer die Liga beobachtet, dem dürfte längst aufgefallen sein, dass Dornstetten angekommen ist. Deswegen wird es sicherlich ein schweres Spiel und die Dornstettener werden ihren ersten Sieg anpeilen", rechnet Neumann mit einem pikanten Lokalkampf.

Wie auch Heiko Kieferle: Der Spielertrainer der SGD ist optimistisch und zuversichtlich. "Ich glaube fest daran, dass wir in Empfingen unseren ersten Sieg einfahren." Das Selbstvertrauen holte er sich mit seinen Jungs aus den letzten vier Begegnungen. Da gab es drei Unentschieden gegen Nagold (2:2), Freudenstadt (0:0) und Zimmern (1:1). In den Ergebnissen allein liegt für ihn nicht der Grund für die ZUversicht. "Die Mannschaft entwickelt sich immer weiter. Jetzt ernten wir die Früchte. Wir sind inzwischen selber in der Lage, Druck auszuüben und haben unser Training darauf entsprechend auch ausgerichtet."

Dass Kieferle mit einem Sieg gegen seinen Ex-Verein die Empfinger eventuell in tiefe Depressionen stürzen könnte, berührt ihn wenig. "Es ist ein normales Spiel. Ich schaue nur auf unsere Form. Gegen Nagold hatten wir endlich einmal Glück."