Sportförderung gesichert / Jessica Müller skeptisch

(gen). Für Andreas Katz und Jessica Müller, die beiden Top-Skilangläufer des SV Baiersbronn, beginnt das Warten. Bundeskader oder nicht? Das ist die spannende Frage für die kommende Saison. Aufgeklärt wird sie im April.

Relativ optimistisch, weiter im Nationaltrikot laufen zu dürfen, ist Andreas Katz. Der 24-Jährige stützt seine Hoffnung auf die Tatsache, dass sein Verbleib in der Bundeswehr-Sportförderung verlängert wurde; erfahrungsgemäß kippt diese bei einem Kader-Aus. Dennoch kann auch der Baiersbronner erst Ende April ganz konkret sagen, wohin seine sportliche Reise führt.

Läuft alles nach Plan, so stehen auch schon Katz' Ziele für die kommenden beiden Jahre fest. Nach dem Übergangswinter 2011/12 steht kommende Saison wieder eine Nordische Ski-WM bevor. Und in Val di Fiemme, wo diese stattfindet, wäre Andreas Katz natürlich gern dabei. Und 2014 folgen bekanntlich die Olympischen Spiele in Sotschi.

Das Fazit des Sportsoldaten zum zurückliegenden Winter umfasst positive wie auch negative Höhepunkte. Zum vorläufigen Abschluss der Saison glänzte Katz noch einmal als DM-Silbermedaillengewinner über 30 km Skating, wobei ihm ein möglicher Sieg auf der Zielgerade um Fußlänge von Thomas Bing abgeluchst wurde.

Der Abschluss der Alpencup-Serie (OPA) als Bester Deutscher ist dem Baiersbronner jedoch nicht zu nehmen. Wäre die Handgelenksverletzung in der Folge eines Sturzes zu Beginn der Saison nicht gewesen, hätte Katz hier mit weiteren Einsätzen wohl noch besser abgeschnitten.

Glanzpunkte für Andreas Katz waren die Weltcup-Starts in Beitostölen und Kuusamo sowie die vier ersten Etappen bei der Tour de Ski zu Jahreswechsel. Vor allem angesichts der sehr starken Konkurrenz aus Russland wertet der 1,78 m große Athlet den OPA-Sieg in St. Ulrich als besonderen Erfolg in diesem Winter.

Tiefpunkte dagegen waren Wettbewerbe mit Stürzen oder das verflixte Stockbruch-Rennen von Zwiesel – bei einer glänzenden Tagesform.

Erfolgreichster Winterfür Jessica Müller

Insgesamt recht zufrieden ist Vereinskameradin Jessica Müller mit ihrem Sportwinter. Als Gesamt-Siebte im Alpencup schaffte die Huzenbacherin erstmals den Sprung in die Top-Ten, was ihr bis dato noch nie gelungen war. Trotzdem ist sie skeptisch, im DSV-B-Kader zu bleiben.

Mit einer Doppel- bis Dreifachbelastung aus Training, Bundeswehr und Studium (Fach Internationales Management) legt Jessica Müller bereits seit drei Jahren die Grundlagen für ihr Leben nach dem professionellen Sport. Ihre Bundeswehr-Zeit endet zur Jahresmitte 2012, derzeit absolviert die 23-Jährige Sportlerin ein auf das Studium angepasste Praktikum beim Deutschen Skiverband in München.

Nach einer Saison, in der sie lediglich im letzten Abschnitt durch eine Krankheit nicht mehr so richtig in Fahrt kam, ragte für Jessica Müller der Prolog-Sieg am OPA-Minitour-Wochenende im französischen Arvieux heraus. Fünf weitere Top-Ten-Plätze im Alpencup sorgten für weitere Höhepunkte. Als Grund für die starke Form in dieser Runde sieht die Huzenbacherin neben ihrer guten Trainingsgruppe in Sonthofen auch eine mentale Befreiung im Kopf: "Ich hatte viel Spaß und habe vieles nicht mehr so verbissen gesehen."

Die Zielsetzung für die kommende Saison ergibt sich aus der Entscheidung der Trainer bezüglich einer weiteren Nominierung. Bleibt Jessica Müller im B-Kader, so möchte sie auch kommenden Winter angreifen. Fliegt sie im April aber raus, möchte sie sich bei Volksläufen beweisen.