Mit ihrer Komödie unter Masken boten die Pantomimen Habbe & Meik dem Publikum einen ungewöhnlichen unterhaltsamen Abend. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Artistik-Komödianten Habbe & Meik faszinieren mit ihrer Pantomime-Show das Publikum

Habbe & Meik – das sind Hartmut Ehrenfeld und Michael Aufenfehn, zwei diplomierte Pantomimen. Mit ihrer Comédie des Masques, einer Mischung aus Akrobatik, Situationskomik und Slapstick, brachten sie im Kurtheater das Publikum schnell auf ihre Seite.

Freudenstadt. "Das kann ja heiter werden", mögen die in den vorderen Reihen sitzenden Besucher gedacht haben, als zwei skurrile Typen, langgesichtig und mit respektablen Gesichtserkern ausgestattet, ihren Weg auf die Bühne suchten. Das Reisegepäck mitschleppend, orientierten sie sich anhand einer offenbar verwirrenden Landkarte. Ihr vorgebliches Ziel führte sie mitten unter das Publikum, dessen Extremitäten sie unter allerlei Schabernack ebenso erkletterten wie das Mobiliar. Endlich war die Bühne erreicht und das Eis gebrochen.

Der Abend konnte wirklich nur noch heiter werden. Das ideale Forum für die Comédie des Masques mit Habbe & Meik ist eigentlich die Kleinkunstbühne. Hier ist die Verbindung zwischen Künstler und Publikum unmittelbarer, geradezu intimer. Aber auch auf großer Bühne schaffen es Hartmut Ehrenfeld und Michael Aufenfehn mit Leichtigkeit, das Publikum zu faszinieren. Dazu braucht es von ihrer Seite kein einziges Wort.

Renommierte Schule

Körpersprache und Gestik sind beredter Ausdruck, ihre Masken Typisierung. Habbe, der kleinere der beiden, gibt mitunter den scheinbar Unterlegenen, der sich mit Pfiffigkeit aus der Bredouille hilft. Meik spielt den Dominanten, den Richtungsgeber, der sich mit Überzeugung wider besseres Wissen immer wieder in scheinbar ausweglosen Situationen verfängt. Irgendwie erinnern die beiden an entfernte Verwandte von Pat & Patachon, einem ungleichen Komikerpaar aus der Stummfilmzeit.

Habbe & Meik imponieren nicht nur mit scheinbar unangestrengter Körperbeherrschung. Die beiden Absolventen der renommierten Folkwang Hochschule wussten auch virtuos mit nicht alltäglichen Instrumenten umzugehen oder das Publikum in höchst erheiternde Klatschkaskaden hineinzudirigieren.

Triumphaler Auszug

Ein Stepp-Intermezzo unterstrich die Breite ihrer künstlerischen Ausbildung. Habbe & Meik erzählen pantomimisch Alltagsgeschichten, in denen die Tücke des Objekts Erheiterung, geradezu Schadenfreude hervorruft. Handwerksmeister und Geselle, zum Leben erwachte Bettdecke und Schlafbedürftiger, Mädchen und Junge auf dem Spielplatz: Häufig genug erkennt sich dabei der Zuschauer wie in einem Spiegelbild wieder. Wer sich schon mal beim Aufstellen einer Bockleiter gehörig die Finger eingeklemmt hat, kann ein Lied von schmerzlichen Erfahrungen singen.

Wie leicht dagegen lösen die beiden Komödianten solcherlei Fallstricke, nicht ohne zuvor das Publikum auf die Folter gespannt zu haben. Da ist auch die kleine Göre, die, kokett das Röckchen schwenkend, die artistischen Werbeanstrengungen des Spielkameraden mit dem Tretroller und Tretauto genießt.

So ungewöhnlich, wie sich ihr Einstieg anließ, inszenierten Habbe & Meik ihren Abgang: mit einem triumphalen musikalischen Auszug, den das Publikum mit lebhaftem Beifall adelte.