Bei der Feier (von links): Oberbürgermeister Julian Osswald, Stefan Lippert, Birgit Binder, Michael Hamm, Waldemar Frikel, Monika Rack, Dieter Wahr und Sportkreispräsident Alfred Schweizer Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Sport: Zahlreiche Ehrungen für Trainer und Mitglieder bei Feier / Rückblick auf Gründungsgeschichte

Bei einem Festakt im Ludwig-Schweizer-Saal des Stadthauses feierte die Judoabteilung des TSV Freudenstadt ihr 50-jähriges Bestehen.

Freudenstadt. Abteilungsleiter Stefan Lippert eröffnete die Veranstaltung mit einer Schweigeminute für den im vergangenen Jahr überraschend verstorbenen Abteilungsgründer Manfred Heilig. In seiner Rede stellte er den Zusammenhalt und die Freundschaft in der von "Papa Heilig" gegründeten Judofamilie heraus. Lippert wünschte sich einen Abend unter dem Motto "Geschichte und Geschichten", und in vielen angeregten Gesprächen wurden später auch viele Anekdoten aus der Abteilungsgeschichte ausgetauscht.

Zur Geschichte: Polizeihauptwachtmeister Manfred Heilig hatte einen Selbstverteidigungskurs besucht und sollte die Kollegen ausbilden. Sein Vorgesetzter, Polizeikommissar Kurz, damals auch Vorsitzender des TSV Freudenstadt, schlug vor, eine Judoabteilung zu gründen, um den Sport auch in der Bevölkerung zu verbreiten.

Am 7. Mai 1965 lud Heilig zur Gründungsveranstaltung in den Chemiesaal der Falkenrealschule ein. Völlig überraschend trafen sich dort rund 100 Interessenten, 80 trugen sich in die bereitgelegten Trainingslisten ein. Bereits 1967 kam es zu einem ersten Freundschaftstreffen mit Judoka aus Courbevoie.

Der TSV Freudenstadt richtete im Laufe seiner Geschichte verschiedene Turniere wie den Georg-Oest-Pokal und den Schwarzwaldpokal aus. Seit 1991 findet das Stopsturnier für Wettkampfanfänger der Region statt. In der Zwischenzeit hat die Judoabteilung 19 Schwarzgurte hervorgebracht und feiert Erfolge bis hinauf auf deutsche Ebene.

Oberbürgermeister Julian Osswald überbrachte die Glückwünsche der Stadt Freudenstadt. Er lobte die gute Jugendarbeit der Judoabteilung. In seiner Rede stellte er fest, dass Judowerte wie Hilfsbereitschaft und Respekt auch tatsächlich gelebt werden.

Ein Grußwort und ein kleines Dankeschön für das ehrenamtliche Engagement hatte auch Harald Türk als Vorsitzender des Hauptvereins im Gepäck. Er überreichte ein kleines Bäumchen als Symbol für eine Abteilung, der er weiteres Wachstum bei einem festen Wurzelwerk wünschte.

Ein weiteres Präsent überbrachte Istvan Dwinger als Vertreter der befreundeten Judoka des TV Oberndorf. Sportkreispräsident Alfred Schweizer wünschte "für die kommenden Jahre weiterhin viel Mut und Kraft, auch in der heutigen Zeit zum Ehrenamt zu stehen". Für einige besonders verdiente Abteilungstrainer und -funktionäre hatte er Ehrungen der Württembergischen Sportjugend (WSJ) sowie ein Präsent für die Abteilung im Gepäck.

Vom Württembergischen Judoverband (WJV) waren Vizepräsident Andreas Kronauer und die Bezirkskoordinatorin Heike Betz in den Schwarzwald gereist. Andreas Kronauer schenkte der Abteilung einen Judolehrgang mit einem Spitzenathleten aus dem Landesverband, der für einen Tag nach Freudenstadt kommen wird. Er hatte für etliche Judoka teilweise hohe Auszeichnungen dabei.

Anschließend lag es noch am Abteilungsleiter, einige Sportler für langjährige Mitgliedschaft auszuzeichnen. Dieter Wahr hatte eine Präsentation vorbereitet, die einen Rückblick auf die Abteilungsgeschichte erlaubte.

Beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Judoabteilung des TSV Freudenstadt wurden etliche Mitglieder ausgezeichnet. Birgit Binder erhielt den WSJ-Ehrungspin in Silber und die WJV-Ehrennadel in Bronze. Sie ist seit 2004 in der Judoabteilung und als lizenzierte Trainerin aktiv. Seit 2007 ist sie stellvertretende Abteilungsleiterin. Waldemar Frikel erhielt ebenfalls den WSJ-Ehrungspin in Silber und die WJV-Ehrennadel in Bronze. Er ist seit 2001 als Kinder- und Jugendtrainer im Einsatz. An Michael Hamm ging der WSJ-Ehrungspin in Silber und die WJV-Ehrennadel in Silber. Michael Hamm ist seit dem Jahr 1991 ununterbrochen als Kindertrainer aktiv. Manfred Kisselmann wurde mit der Ehrenurkunde der Judoabteilung in Gold ausgezeichnet. Er war bereits bei der Gründungsveranstaltung der Judoabteilung dabei. Das Amt des Schatzmeisters bekleidete er 40 Jahre lang. Bereits seit 2000 ist er Ehrenmitglied der Abteilung.

Stefan Lippert erhielt den WSJ-Ehrungspin in Gold und die WJV-Ehrennadel in Silber. Er ist seit dem Jahr 1998 als Trainer in allen Altersklassen eingesetzt. Seit 2007 ist er Abteilungsleiter. An Alexander Nitsch ging die Ehrenurkunde der Judoabteilung in Silber für 25-jährige Mitgliedschaft in der Judoabteilung. Monika Rack wurde mit dem WSJ-Ehrungspin in Silber ausgezeichnet. Sie ist Kindertrainerin und Prüferin. Seit Kurzem trainiert sie auch die Judoka der Sportfreunde Aach. Dieter Wahr erhielt den WSJ-Ehrungspin in Silber und die WJV-Ehrennadel in Silber. Er legte in diesem Jahr sein Amt als Schriftführer nach 28 Jahren nieder. Er leitete 17 Jahre lang die von der Judoabteilung angebotenen Selbstverteidigungskurse und war als Jugendtrainer und Prüfer im Einsatz. Die Ehrenurkunde der Judoabteilung in Gold ging an Horst Zeeb. Er trat bereits im Jahr 1965 in die Abteilung ein. Als einer der ersten Schwarzgurt-Träger wurde er bald als Trainer eingesetzt. In der von ihm gegründeten Judoabteilung bei den Sportfreunden Aach steht er noch wöchentlich auf der Matte.