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Platz für neuen Wohnraum: Gemeinderat beschließt Aufstellung eines Bebauungsplans.

Freudentstadt - In Wittlensweiler werden die Bauplätze knapp. Aus diesem Grund soll östlich der Riedgasse ein neues Baugebiet für 40 Baukörper erschlossen werden. Der Gemeinderat fasste dafür einstimmig den Aufstellungsbeschluss.

Die Entwicklung des Baugebiets geht auf das Jahr 2007 zurück. Seither gab es zahlreiche Überlegungen und Verhandlungen zur städtebaulichen Entwicklung in diesem Gebiet. Die Stadt habe inzwischen die meisten Grundstücke in dem etwas über sechs Hektar großen Gebiet erwerben können, erläuterte Oberbürgermeister Julian Osswald in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Er gehe auch bei den letzten noch offenen Verhandlungen von einem einvernehmlichen Ergebnis aus.

Bauamtsleiter Rudolf Müller erläuterte die Details zu dem neuen Baugebiet. Begrenzt wird es im Süden durch den Höhenweg, im Westen durch die Riedgasse, im Norden durch die Bebauung Am Biegel und im Osten durch eine Stromleitung. Geplant sind Einfamilienhäuser und Doppel- sowie Kettenhäuser.

Erschließung über die Riedgasse

Die Haupterschließungsstraße führt von der Riedgasse bis zur Aacher Straße, dazwischen sind Stichstraßen mit Wendehämmern vorgesehen, über die die innen liegenden, zentralen Bereiche des Gebiets erschlossen werden. Der Höhenweg soll eine Privatstraße bleiben, und zwar nur für die bestehende Erschließung der südlich angrenzenden Wohngebäude.

Das neue Baugebiet wird in zwei allgemeine Wohngebiete und ein Mischgebiet untergliedert. Ein Mischgebiet deshalb, weil im dortigen Bereich laut Rudolf Müller bereits ein Gewerbebetrieb angesiedelt ist. Der Stadtteil Wittlensweiler, so ergänzte der Bauamtsleiter, sei auch im Flächennutzungsplan für den weiteren Ausbau als Wohnstandort vorgesehen. Wegen des neuen Baugebiets müssten die beiden rechtskräftigen Bebauungspläne "Höhe III" und "Änderung Sportzentrum" geringfügig geändert werden. Der Ortschaftsrat habe dem Bebauungsplanentwurf bei einer Enthaltung zugestimmt.

In der Diskussion im Gemeinderat hatte Stadtrat Eberhard Haug (SPD) Zweifel, ob zum jetzigen Zeitpunkt ein Bebauungsplan aufgestellt werden sollte, weil ein großes Grundstück noch nicht im Besitz der Stadt sei. Oberbürgermeister Julian Osswald erwiderte, dass die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens unabhängig von den Besitzverhältnissen erfolgen könne. Es gebe jedoch in der nächsten Woche noch ein Gespräch, und er sei zuversichtlich, dass eine Einigung erzielt werden kann.

Bürger können sich beteiligen

Stadtrat Hermann John (Freie Wähler) stimmte Osswald zu. Auch er habe von den Eigentümern signalisiert bekommen, dass es eine Lösung geben wird. Stadträtin Bärbel Altendorf-Jehle (Bürgeraktion) fragte nach der Rechtslage für die Erschließungsbeiträge, vor allen für die bereits bestehenden Gebäude. "Wer ein Grundstück kauft, bezahlt die Erschließung mit", bemerkte dazu OB Osswald. Doch Rudolf Müller räumte ein, dass es im Bereich der bereits erschlossenen Gebäude schwierig werde. Er konnte zum jetzigen Zeitpunkt nur so viel sagen, dass die Riedgasse, die im Zusammenhang mit der Erschließung des neuen Baugebiets ausgebaut werden soll, eine eigene Erschließungseinheit bildet. Keine Erschließungskosten fielen für die Häuser an der Privatstraße Höhenweg an, sicherte er zu. Die Stadt werde versuchen, faire und für alle vertretbare Lösungen zu finden.

OB Julian Osswald wies, nachdem sich ein Zuhörer zu Wort melden wollte, darauf hin, dass während der einmonatigen öffentlichen Auslegung des Plans jeder die Gelegenheit habe, seine Bedenken und Anregungen zu der Planung vorzubringen.