In der Kreishaus-Galerie stellt Christine Bissell (Dritte von links) Zeichnungen von Pflanzen und Vögeln aus. Bei der Eröffnung mit dabei waren (von links) Volkshochschul-Direktor Sascha Falk, Stellvertreterin Ursula Keck sowie Kreisforstoberamtsrat a. D. Frieder Haug. Foto: Keck Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturpädagogin Christine Bissell stellt derzeit Motive von Pflanzen und Vögeln aus / Mit großer Präzision

Von Gerhard Keck

Freudenstadt. 31 Aquarellarbeiten von Naturpädagogin und Sprachlehrerin Christine Bissell zum Thema "Pflanzen und Vögel im Nordschwarzwald" sind derzeit in der Galerie des Kreishauses in Freudenstadt zu sehen. Die Künstlerin hat sie mit Bleistift vorgezeichnet und danach koloriert.

Mit großer Präzision ist Christine Bissell zu Werke gegangen, und diese Feinstarbeit, die das dargestellte Objekt lebendig und naturalistisch erscheinen lässt, ist das Alleinstellungsmerkmal dieser Exponate. Entstanden sind die Aquarelle in den vergangenen vier Jahren. Dass Christine Bissell und ihr Mann, der die Vögel praktisch vor der Haustüre fotografiert hat, im Christophstal eine ökologische Fundgrube aufgetan haben, ist als ein besonderer Glücksfall zu sehen. Die Pflanzen, die Modell gestanden haben, sind zum größten Teil in der unmittelbaren Umgebung ihres Hauses angesiedelt. Christine Bissell stellt zum zweiten Mal in der Kreisvolkshochschule aus. Die Pflanzenzeichnungen (wir berichteten) sind ergänzt worden durch die Vogelbilder. So gesellen sich zum Kriechenden Günsel oder zum Gewöhnlichen Frauenmantel respektive zum Scharfen Hahnenfuß und vielen anderen Vertretern der heimischen Flora beispielsweise die Rabenkrähe, die Haubenmeise oder der Buntspecht.

Abteilungsleiterin Ursula Keck von der Kreisvolkshochschule stellte in ihrer Einführung vor zahlreichen Gästen den Laudator des Abends, Kreisforstoberamtsrat a. D. Frieder Haug, als "Naturkenner und -schützer" vor. Die Kreisvolkshochschule, so Ursula Keck, habe es sich zur Aufgabe gemacht, Christine Bissells Können sichtbar zu machen. Zu Tage getreten sei es beim VHS-Abschluss zur Naturpädagogin Anfang des vergangenen Jahres, als die Absolventin ihr aquarelliertes Herbarium vorgelegt habe.

Frieder Haug stellte sich als "Urschwabe" vor, der 38 Jahre lang als Förster in Pfalzgrafenweiler und Freudenstadt tätig war. In dieser Weise als Fachmann ausgewiesen, skizzierte der Forstmann die "Lebensgemeinschaft Wald mit ihrer unglaublichen Artenvielfalt", die auch die Künstlerin beeinflusst habe. Christine Bissell verfolge in ökologisch motivierter Konsequenz ihre Leitlinie "Beobachten und bewahren". Die Abbildungen entsprächen wissenschaftlichen Ansprüchen. Die zeichnerische Gestaltung, so Frieder Haug, beherrsche Christine Bissell mit "Leichtigkeit und Zartheit". Die Ausstellung in der Kreisvolkshochschule ist zu den üblichen Zeiten bis zum 31. Oktober zu sehen. Sie wandert danach weiter in die Kreissparkasse Horb, wo sie vom 5. bis 30. November für das Publikum zugänglich ist. Christine Bissell bietet am Samstag, 10. Oktober, von 14 bis 17 Uhr im Kreishaus einen Kurs "Pflanzen kennen und zeichnen" an.