Referent Stephan Valentin mit den Veranstalterinnen, Abteilungsleiterin Ursula Keck von der Kreisvolkshochschule und Gudrun Krüper von der Arkadenbuchhandlung Foto: Kreisvolkshochschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Autor spricht über Kinder und Erziehung / Eltern in Vorbildfunktion

Freudenstadt. Auf Einladung der Kreisvolkshochschule in Zusammenarbeit mit Arkadenbuchhandlung Krüper, Stadtbücherei und Freudenstadt-Tourismus sprach im voll besetzten Gerhard-Hertel-Saal des Kurshauses der Kinderpsychologe Stephan Valentin.

Aus seinem Buch "Ichlinge: Warum unsere Kinder keine Teamplayer sind" griff er hauptsächlich die Themen Bildschirmmedien, Erziehungsstil und Leistungsdruck heraus. Seit 15 Jahren nehme die "Ichlings-Generation" zu, nämlich seit der massiven Nutzung der Bildschirmmedien. "Dieses Gerät steht zwischen uns und den Menschen", so Valentin. Die Folge: Jugendliche sind einsam und isoliert trotz sozialer Netzwerke. "Es braucht unheimlich viel Kraft, Nein zu sagen", erkennt auch Valentin hinsichtlich der Anforderungen an Eltern an. Trotzdem sei es wichtig, dass Eltern ihre Rolle als Autoritätsperson annähmen.

Kinder wünschten sich, geleitet zu werden, so der Psychologe. Vielfach stehe aber in der Vorstellung der Eltern eine rasche Autonomie des Kindes vornean. Und dies in einem Alter, in dem Kinder dazu noch nicht in der Lage seien. Unabdingbar sei es, den Kindern konsequent eine bestimmte Basis an Regeln zu vermitteln. Allerdings beobachtet der Psychologe, dass die dadurch resultierenden Konflikte von den Eltern nur schwer auszuhalten seien. Seine Empfehlung an Eltern und alle Erziehenden: "Alles, was man möchte, vorleben!"